Viel Hurra und heiße Luft

Zum Artikel "Wie sich der Bit-Airport entwickeln soll" (TV vom 9. November):

Darüber kann man gar nicht lachen. Wie können sich eine Stadt und eine Region so auf den Arm nehmen lassen? Infrastruktur - wie in Luxemburg vor ein paar Jahren noch am Findel? Okay, heute hat man dort zumindest eine Autobahn. Ein Airport ohne Bahnanschluss und ohne Autobahnanschluss in Bitburg. Welch ein Witz! Die ach so schlauen Boys um Billen & Co. sollten besser mal mit Hochtief konferieren und mit kompetenten Betreibern von Flughäfen sprechen. Dort wird gerade der Börsengang für den Unternehmensteil, der die Flughäfen international betreibt, vorbereitet. Wieso interessiert sich die Betreibergesellschaft des Luxemburger Flughafens nicht für Bitburg? LuxCargo im Verbund mit LufthansaCargo weiß sicherlich mehr über die zukünftige Entwicklung. Die Vorteile bei Fonds sind auch nicht mehr so spannend. Interessant ist nur, wer Lamparski die Infos seit zehn Monaten zukommen ließ. Wo ist die Machbarkeitsstudie über das zukünftige Verkehrsaufkommen alleine für den Cargobereich? Bevor hier ein Projektentwickler auch nur einen Anteil an der Gesellschaft erwirbt, sollten alle Karten auf den Tisch. Vor allen Dingen muss die Bonität geklärt werden. Rheinland-Pfalz kann nicht noch ein Abenteuer à la Nürburgring vertragen. Zur Entwicklung von Projekten gehört mehr, als sich Projektentwickler zu nennen. Welche realisierten Projekte etwa im Logistikbereich hat Lamparski realisiert oder welche Flughäfen tragen seine Handschrift? Wie die jungen Airlines, zum Beispiel Blue Air aus Rumänien, mit Flughäfen umgehen, hat Maastricht schon hinter sich. Als die Passagierzahlen nicht mehr stimmten, sind die Rumänen nach Charleroi umgezogen, weil es dort billiger war. Wer hat jemals sich mit dem Thema Luftfahrtwerft und Service ernsthaft auseinandergesetzt? Gibt es ein Ergebnis? Viel Hurra und heiße Luft!

Die Ansiedlung von Gewerbebetrieben ist da schon eine ganz andere, positive Geschichte. Diese sollte man weiter betreiben. Wer mit den großen Hunden an den Baum will, muss auch das Bein heben können.

Hans-Josef Rogge, Thommen (Belgien)

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