Von Anfang an Mensch

Zum Leserbrief "Weil Du in Deutschland lebst…" (TV vom 3. Mai):

Der Leserbrief vertritt eine häufige Auffassung, der aber widersprochen werden muss. Hier einige wichtige "Entgegnungen": Die Wissenschaft ist sich heute klar darüber, dass ein Embryo von Anfang an ein Mensch ist. Wenn dieses Wissen in anderen Kulturkreisen noch nicht erreicht ist, hat es für uns doch Verbindlichkeit. Daraus folgt, dass der Embryo nicht als "Material" zur Verfügung stehen kann. Es geht nicht an, menschliches Leben zu vernichten, um andere Menschen zu heilen.Der Hinweis auf das furchtbare Unrecht der Abtreibung ist nicht geeignet, das Unrecht des Embryonenverbrauchs zu verharmlosen. Hier geht es zwar um ein deutlich früheres Stadium menschlichen Lebens, aber es geht gleichzeitig um Vernichtung und Verzweckung.Der Leserbrief erweckt den Eindruck, dass es nur eines Startzeichens für die Forschung bedürfe, um baldige erste Heilungserfolge zu erzielen. Dem ist aber nicht so. Erfolg versprechend und ethisch unbedenklich ist dagegen die Arbeit mit adulten Stammzellen, die im Leserbrief leider keine Erwähnung findet. Wir wissen nicht, wie die Politiker in dieser brisanten Thematik am Ende entscheiden werden. Der Ehrgeiz, in Forschung und Medizin führend zu sein, ist sehr groß. Für den Einzelnen aber ist es wichtig, um die Problematik zu wissen und ein klares Urteil zu finden, das die Voraussetzung guter eigener Entscheidungen ist.Gisela Steinbach, Trier forschung

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