Von Träumen und Alpträumen

Zum Artikel "Große Pläne für Flughafen Bitburg" (TV vom 20. Oktober):

Die Berichterstattung über den Flugplatz Bitburg ist interessant. Viele begeisterte Bürger verkaufen schon das Fell des Bären, ohne dass der Bär schon erlegt wurde.

Was in den Berichten des Trierischen Volksfreunds nicht klar hervorgehoben wurde, ist der Umstand, dass der Investor des Aufsichtsrats-Chefs Michael Billen kein Investor ist, sondern jemand, der Investoren sucht. Frank Lamparski sucht Investoren, er ist also kein Investor, der über die "Millionen" verfügt, die dem Flugplatz zugutekommen sollen, sondern er nutzt seine Kontakte als Planer, um solche Investoren zu finden.

Aber wie viel ist eine Million Euro? Ein Arbeitnehmer, der zum Beispiel 10 000 Euro pro Jahr zur Seite legt, hat in 100 Jahren eine Million Euro erwirtschaftet. 500 Millionen Euro kosten pro Monat 30 Millionen Euro Zins und Tilgung bei einer Laufzeit von 23 Jahren bei den heutigen Zinsen.

Für eine Investition von 500 Millionen Euro verlangt eine Bank mindestens 20 Prozent Eigenkapital, also 100 Millionen. Diese 100 Millionen bringen zurzeit bei vier Prozent Zinsen rund vier Millionen Euro pro Jahr. Wer 100 Millionen Euro hat, legt sein Geld an und hat nach Steuern rund 2,6 Millionen Euro pro Jahr, also mindestens 200 000 Euro pro Monat zur freien Verfügung, ohne zu arbeiten. Wer sich satt isst, braucht maximal 500 Euro pro Monat für Lebensmittel, mehr geht in einen Magen nicht rein.

Und was ist der Flugplatz Bitburg? Eine Wiese, wo auf einer Länge von einigen Hundert Metern eine Landebahn geteert wurde.

Menschen haben oft Träume, aber auch Alpträume.

Oliver Schäfer, Heilenbach

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