Wahre Werte

Mich beeindruckt sehr, dass katholische Bischöfe Stellung aus persönlichem und beruflichem Hintergrund beziehen und ihre Sorge bezüglich der frühen Auslagerung von Säuglingen aus dem Schutz der Familie so eindeutig bekunden.

Es ist bekannt und erfahrbar, dass der pädagogische Bezug in den ersten drei Lebensjahren zu möglichst wenigen Personen, im günstigsten Fall zu den Eltern, die Grundlage bildet für die weitere gesunde geistige und emotionale Entwicklung des Kindes. In dieser Geborgenheit, wo das Urvertrauen und das daraus resultierende Selbstvertrauen gebildet werden, findet das Kind durch die liebevolle Zuwendung der Eltern eine tiefe Wertschätzung und Annahme in seiner Einmaligkeit, woraus sich dann durch die entsprechende Erziehung ein gutes Gottes- und Menschenbild entwickeln kann. Diese Entwicklung ist gefährdet bei stets wechselnden Bezugspersonen. Wir erleben täglich die schlimmen Auswirkungen und Störungen, die sich bei vielen Kindern und Jugendlichen zeigen, weil ihnen diese frühkindliche vertrauensvolle und innige Erfahrung fehlte, wie es viele später selbst zum Ausdruck bringen. Den jungen Paaren zu vermitteln, was wahre Elternschaft an Wert und Verantwortung bedeutet, ist meiner Meinung nach besonders wichtig und gegebenenfalls nicht nur finanziell, sondern ideell und fachlich zu unterstützen. Die liebevolle Erziehung in einer intakten Familie ist die vorrangigste Aufgabe der Eltern. Hier wird die Grundlage eines gesunden Staates mit Werte-Erhaltung gebildet. Ich bestreite nicht, dass sich in gewissem Maße gute Elternschaft mit beruflichem Tun verbinden lässt. Aber die Bestrebungen der außerhäuslichen Erziehung in Krippen von Säuglingen und Kleinkindern, die nicht gefragt werden können, halte ich für sehr fragwürdig, ja bedrohlich in ihren möglichen Auswirkungen. Ich finde es traurig, dass versucht wird, alles, was in der öffentlichen Trend-Meinung "in" ist, mit Geld zu steuern. Damit wird der Mensch unterschwellig in seinem Wesenskern, ja seiner eigenen Verantwortlichkeit manipuliert. Wir Frauen sollten uns nicht in eine fehlgeleitete, unter dem Deckmantel moderner Emanzipation verkaufte Richtung drängen lassen, die unserem eigentlichen Wesen nicht gerecht wird. Martha Meyer, Bernkastel-Kues

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