Welch ein Blödsinn

Zum Kommentar "Kinder bleiben auf der Strecke" (TV vom 18. Juli):

Der Bundesgerichtshof hat in seinem Urteil zur Kinder-Erziehung Alleinstehender festgestellt, dass die betreffenden Mütter (oder Väter) nicht grundsätzlich nach dem dritten Geburtstag ihres Kindes wieder eine Arbeit aufnehmen müssen, um den Lebensunterhalt sicher zu stellen, da die Kinder-Erziehung im Vordergrund stehen muss. Der Ex-Mann wird also über die drei Jahre hinaus weiter zum Unterhalt beitragen müssen. Im Übrigen schließe ich mich den Ausführungen von Bernd Wientjes an, der in seinem Kommentar sehr ausführlich auf diese Problematik eingegangen ist.

Ich meine, dass auch in der heutigen Zeit die Frage erlaubt sein darf, ob wir die Abwendung von der Familie als gute Entwicklung für unser Land bezeichnen können. Mit den 68ern hat alles begonnen, was die hoch dekorierte Alice Schwarzer in den 70er Jahren fortsetzte. Der Feminismus war eine Irrlehre und deshalb auch die Frauenbewegung eine ideologisch übersteuerte Zeiterscheinung, die nunmehr ihre Opfer fordert. Die antiautoritäre Erziehung, die die 68er propagierten, warf alle Grundsätze, Maßstäbe und Regeln über den Haufen.

Eine Realschule plus wird die schulischen Leistungen der Kinder nicht verbessern, solange den Erziehern für eine ordentliche Erziehung nicht genügend Zeit verbleibt. Voraussetzung ist zunächst einmal das Zusammenspiel zwischen Kindern, Eltern und Lehrern, das überhaupt nicht mehr im Vergleich zu früheren Zeiten funktioniert. Kinder-Erziehung ist Aufgabe der Eltern. Die Politik sollte zwar Eltern, wo es angebracht erscheint, finanziell unterstützen, aber darüber hinaus das Schicksal der Kinder den Eltern und Lehrern überlassen, da sie für die Bildung und Ausbildung der Sprösslinge verantwortlich sind. Während meine Enkelin in Bayern im Juni noch für das Abitur büffelt, hat meine Enkelin in Wittlich schon seit den Weihnachtsferien Leerlauf in der Schule, um sich auf das Abitur im März vorzubereiten. Welch ein Blödsinn, den die Politik zu verantworten hat! Mit "Kinder bleiben auf der Strecke" hat Bernd Wientjes zu Recht seinen Kommentar überschrieben.

Günter Henkel, Wittlich

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