Wirtschaft

Zum Artikel "Den Landwirten geht die Luft aus" (TV vom 14. August):

Das Grundproblem wird mal wieder nicht vom Bauernverband angesprochen. Die Schuldigen, die von Bauernverbandspräsident Michael Horper für die derzeitige schlechte Situation der Milchbauern genannt werden, sind die Molkereien, der Lebensmitteleinzelhandel (LEH), die Verbraucher und das Wetter. Aber das Grundproblem, die viel zu große Milchmenge am Markt, wird nicht genannt. Durch die langfristige Aufweichung der Milchquote und den kompletten Wegfall seit 1. April ist die Menge europaweit bei weitem nicht mehr der Nachfrage angepasst. Vom Bundesverband deutscher Milchviehhalter (BDM) wurde lange darauf hingewiesen, dass mit dem Wegfall einer Mengenregulierung und nur mit den Kräften des "liberalen Marktes" kein Gleichgewicht zu erreichen ist. Anstatt eine Folgeregelung mit uns, den Milchbauern, zu erarbeiten, wurden die Interessen der Milchindustrie unterstützt. Wenn der Bauernverband (BV) sich jetzt über das Höfe sterben beklagt, klingt das eher zynisch. Die Lösung für die desaströse Situation, die er selbst mitzuverantworten hat, sieht der BV in der Forderung nach Steuergeldern und Liquiditätshilfedarlehen (die die Betriebe nur weiter belasten!). Eine Besserung und Stabilisierung des Milchmarktes ist nur möglich durch das vom Bundesverband deutscher Milchviehhalter erarbeitete "Konzeptpapier Milchmarkt - Krisenmanagement". Rainer Probst, Euscheid, und die weiteren Unterzeichner Stefan Schütz, Matthias Hostert, Manfred Zeimens

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