Wohl des Kindes wird geopfert

Zum Artikel "Vater, Vater, Kind" (TV vom 24. Juli) meint dieser Leser:

Die von Justizministerin Zypries aufgestellte Forderung nach dem Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare ist ein weiterer folgenschwerer Schritt auf dem Weg zur Zerstörung der traditionellen Familie. Das Wohl des Kindes, das bei einer Adoption eigentlich der einzige Entscheidungsmaßstab sein sollte, wird egoistischen Wünschen Erwachsener und einer ideologisch motivierten Politik geopfert. Daran ändert auch die von der Ministerin zur Begründung ihrer Forderung herangezogene Studie der Universität Bamberg nichts. Eine Befragung von Betroffenen alleine ist ungeeignet, wirkliche Erkenntnisse über die langfristigen Auswirkungen solcher Beziehungskonstellationen zu liefern. Insbesondere lassen sich die gesicherten wissenschaftlichen Ergebnisse der letzten Jahrzehnte über die Bedeutung beider Eltern für die Rollen- und Identitätsfindung von Jungen und Mädchen durch eine solche methodisch fragwürdige Studie nicht einfach entkräften.

Ein Kind braucht Vater und Mutter, und deshalb empfinden Kinder aus Ein-Eltern-Familien ihre Situation in der Regel als defizitär. Fehlt bei den Eltern ein Geschlecht, kann es zu Störungen in der Persönlichkeitsentwicklung kommen, sofern dieser Mangel nicht durch andere Personen wie Großeltern oder Freunde der Familie kompensiert wird.

Nach wie vor kommen auf ein zur Adoption stehendes Kind zahlreiche adoptivwillige Eltern, die diesem Kind eine normale Familie mit Vater, Mutter und Geschwistern und auch ansonsten beste Rahmenbedingungen für eine gute Entwicklung bieten können. Sollen die Jugendämter in Zukunft solche Paare zugunsten homosexueller Partner abweisen? Darf man Kindern die optimale Möglichkeit einfach vorenthalten und ihnen aus welchen Gründen auch immer die zweit- oder drittbeste Lösung aufzwingen?

Könnten die betroffenen Jungen und Mädchen selbst entscheiden, würden sie ohne jeden Zweifel eine Familie mit Papa und Mama bevorzugen, weil sie spüren, dass dies einfach das Beste für sie ist. Deshalb, Frau Zypries, folgen Sie nicht den lautstarken Forderungen einflussreicher Lobbys und Ideologen, sondern sorgen Sie für das Wohl und die Rechte der Kinder!

Michael Frisch, Trier

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