Worauf warten wir noch?

Die Arbeitslosigkeit in unserer Region liegt erfreulicherweise über die Hälfte unter dem Bundesdurchschnitt. Leider ist das nicht überall so. Die Lage in anderen Teilen unserer Republik ist so schlecht, dass jährlich über 140 000 Leute Deutschland verlassen.

Das entspricht in vier Jahren der Einwohnerzahl einer Großstadt wie Stuttgart. Dieser Trend muss gestoppt werden. Die Menschen brauchen wieder Perspektiven und Ziele. Es gibt genügend Arbeit in Deutschland. Dass zur Zeit 16 000 Lehrer fehlen - Tendenz steigend - ist eine Schande. Die Agentur für Arbeit gibt Milliarden für Weiterbildungsmaßnahmen aus, die verpuffen, weil keine Arbeitsplätze da sind. Mit diesem Geld könnte manche Transrapidstrecke gebaut werden. Unsere Versorgung mit Rohöl steht nicht nur wegen der gefährlichen Mischung aus Iran und Uran auf tönernen Füßen. Schon aus strategischen Gründen ist es ratsam, wenigstens einen Teil unseres Benzins aus Kohle selbst herzustellen. Die Republik Südafrika praktiziert das mit großem Erfolg. Die Anlagen dazu könnten wir zudem noch in alle Welt exportieren, denn es gibt genug Länder, die riesige Kohlevorkommen, aber kein Geld für teures Öl haben. Ich nenne nur die Ukraine und Vietnam. Wir haben alles: das Know-how, den Rohstoff in Hülle und Fülle und die Arbeitskräfte im Überfluss. Selbst das Geld ist dafür vorhanden, wenn man die Milliarden für den Aufbau Ost nimmt, anstatt sie in den Haushalten der neuen Bundesländer versickern zu lassen. Die Privatisierung des Autobahnnetzes würde über 100 Milliarden in die Kasse spülen. Damit kann der Straßenbau angekurbelt werden. Der wirtschaftliche Schaden durch Staus wird ebenfalls jährlich auf 100 Milliarden geschätzt. Die Spritvergeudung beträgt zwölf Milliarden Liter. Der Straßenbau ist somit das beste Programm zur Abgasminderung. Auf was warten wir eigentlich noch? Hermann Mezger, Prüm

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