Wovon leben?

Zum Artikel "Lärm ist Problem Nr. 1" (TV vom 20. August):

Der Bericht über Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten beleuchtet nur eine Seite dieses Themas. Was der TV nicht schreibt, ist der jahrelange Kampf, den die betroffenen Beschäftigten um die Anerkennung der gesundheitlichen Schäden aus dem Berufsleben mit den Berufsgenossenschaften führen müssen. Spätfolgen durch den Umgang mit Chemikalien aus Lacken, Kühlschmiermitteln und so weiter werden verneint. Da werden zuerst einmal alle Ansprüche von der Berufsgenossenschaft abgelehnt; da werden Gutachten um Gutachten erstellt - fast immer zum Nachteil der Antragsteller. Welcher Gutachter entscheidet zu Ungunsten seines Auftraggebers, der Berufsgenossenschaft?Antworten auf Briefe an die Berufsgenossenschaft dauern Monate, die Wartezeiten auf einen Gutachtertermin sind mitunter noch länger. Arbeitsamt und Krankenkasse haben die Betroffenen längst ausgesteuert, das heißt, sie haben kein Einkommen mehr. Wovon leben? Ärzte, die sich für ihre Patienten einsetzen, werden von ihren Kollegen gemieden, von Berufsverbänden angegriffen. Davon können Zehntausende Betroffene erzählen. Ich bin nicht der einzige. Wo bleibt die Lebensqualität dieser Menschen? Mattias Hormesch, Wissmannsdorf gesundheit

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