Zocker an die Leine legen

Zum Rettungspaket der Bundesregierung:

Die Finanzkrise hat Deutschland erreicht. Schön, dass die Regierung sich bemüht, schnell und umfassend zu reagieren. Der Versuch, wieder Vertrauen in die Finanzmärkte zu bringen, ist gut und richtig. Dies dürfte mit dem verabschiedeten Gesetz sicherlich erreicht worden sein.

Normalerweise hat jede Medaille jedoch zwei Seiten. Ich vermisse die zweite Seite total. Wurde nicht an der Börse das Geld verzockt? Wieso kommen die "Zocker" denn ungeschoren davon? Wieso dürfen sie weiterzocken? Alles Fragen, auf die ich keine Antwort finde. Leider! Vielleicht sollte sich die Kanzlerin einmal bewusst machen, dass sie auch für einen Teil der Lösung verantwortlich ist. Es reicht nicht, dass Angela Merkel ihren Finanzminister beauftragt, für vertrauensbildende Maßnahmen zu sorgen. Nein, sie ist hier ganz persönlich gefragt. Ich möchte ihr sagen: Machen Sie dem Präsidenten von Frankreich, Nicolas Sarkozy, klar, dass die Zockerei an den europäischen Börsen so lange untersagt wird, bis die Ursachen des Problems gelöst sind. Dies ist das beste Konjunkturprogramm, das Sie auflegen können. Es kostet nichts und bringt viel. Einen kleinen Tipp möchte ich Ihnen, Frau Bundeskanzlerin, für dieses Gespräch mit auf den Weg geben. Lassen Sie den Präsidenten der Euro-Zone, den luxemburgischen Regierungschef Jean-Claude Juncker, bei dem Gespräch außen vor. Der Grund ist einfach. Auch in Luxemburg können Immobilien zu hundert Prozent - ohne Eigenkapital - finanziert werden. Als Gesprächspartner zur Lösung des Problems taugt Herr Juncker deshalb sicherlich nicht, denn er selbst ist ein Teil des Problems. Herr Juncker sollte aus diesem Grund zurücktreten.

Alois Pelletier, Schankweiler

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