Zu viel fällt aus

Zum Artikel "Von Zustimmung bis Skepsis" (TV vom 5. November):

Bei allen Ideen und Plänen, wie die Bildungslandschaft zeitgemäß neu gestaltet werden kann, vermisse ich ein klares Bekenntnis dazu, dass regelmäßiger Unterricht politisch gewollt ist. In 3o Schuljahren meiner Kinder konnte ich beobachten, wie viele Schulstunden ersatzlos nicht erteilt wurden, zum Beispiel wegen Elternsprechtagen, Austausch, Qualitätssicherung, Erkrankung, Sport- oder Musikveranstaltung und so weiter. Solange nicht deutlich mehr Lehrkräfte an den Schulen zur Verfügung stehen, kann dieser Unterrichtsausfall (der weit über den in den Statistiken beschriebene strukturellen hinausgeht) nicht kompensiert werden. Solange bleiben Schüler von Ganztagsschulen und Privatschulen privilegiert, da Unterricht dort zuverlässiger stattfindet, während Kinder, deren Eltern sich auf eine Regelschule als umfassende Bildungseinrichtung verlassen, benachteiligt sind. Meiner Meinung nach wäre das konsequente Sicherstellen von Unterrichtsversorgung ein ganz großer Schritt, den aus den Pisa-Studien bekannten Defiziten entgegen zu wirken, so dass sich langfristig sogar Diskussionen über qualitative Änderungen erübrigen könnten. Helga Geißler, Trier SchulE

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