… denn dann erlöscht das Licht

Politik

Zur Berichterstattung über die USA und die Türkei:
Was sich da politisch in einigen Ländern abspielt, macht mir Angst. Beispiel Amerika: Nach dem Sandkastenmotto "du hast mir mein Eimerchen weggenommen, dafür nehme ich dir jetzt dein Schäufelchen weg" versucht sich ein Egoist und Milliardär auf der politischen Bühne. Ohne jegliches Fingerspitzengefühl und beratungsresistent meint er, man könne Amerika mal einfach so nach Gutsherrenart regieren.
Seinen Frust versucht er mit unmöglichen und unqualifizierten Beiträgen auf Twitter zu verarbeiten. Das beweist mir, dass er sich der Verantwortung und der Würde eines solchen Amtes in keiner Weise bewusst ist. Sein Motto "Amerika zuerst" muss ich abändern in "Trump zuerst", das erscheint mir richtiger. Da lobe ich mir die Vernunft und die Gelassenheit seines Vorgängers Obama, der auf der weltpolitischen Bühne immer eine gute Figur gemacht hat.
Der neue Präsident wurde von der Bevölkerung gewählt, und das muss man halt akzeptieren. Allerdings macht mir Angst, dass so einer die Macht über das Atomwaffenarsenal der USA hat. Armes Amerika.
Beispiel Türkei: Probleme anderer Art gibt es am Bosporus. Da peilt ein machtgeiler Despot die Alleinherrschaft an, und das mit allen Mitteln. Koste es, was es wolle. Sultan Erdogan will ein demokratisches und vorher doch recht modernes und aufstrebendes Land wieder zurück in alte und schlechte Zeiten führen. Demokratie, Meinungs- und Pressefreiheit werden hier mit den Füßen getreten, und Deutschland wirft er in unpassender Art und Weise "Nazi-Methoden" vor. Aber selber die Todesstrafe wieder einführen wollen, und so einer will in die EU. Meiner Ansicht nach müsste die EU ein Machtwort sprechen und Herrn Erdogan in die Schranken weisen, die Möglichkeiten dazu hätten sie.
Und jetzt der Stress mit dem Auftritt von türkischen Ministern in Deutschland, um für das geplante Präsidialsystem Werbung zu machen. Ich habe das Gefühl, dass Erdogan damit von den sehr großen wirtschaftlichen Problemen in seinem Land ablenken will. Schade, schon wieder ein Land weniger, in dem ich Urlaub machen werde!
Helmut Plein
Gladbach
In meiner Heimatstadt Amsterdam steht ein Denkmal, das an von den Nazis ermordete Widerstandskämpfer (unter anderen Randwijk) erinnert.
Darauf steht geschrieben: "Een volk dat voor tirannen zwicht, zal meer dan lijf en goed verliezen, dan dooft het licht" (Zitat Randwijk). Auf Deutsch heißt das: "Ein Volk, das Tyrannen nachgibt, wird mehr als Leib und Habe verlieren, denn dann erlöscht das Licht."
In dieser Tradition steht jeder, der sich der Propagandamaschine Erdogans und seinen totalitären Bestrebungen entgegenstellt.
Paul Woods
Neumagen-Dhron

Da schickt sich in der Türkei ein "kleiner Adolf" an, das traditionell freundschaftliche Verhältnis zwischen Deutschen und Türken Schritt für Schritt zu zerstören. Wie sollten Deutsche es verstehen, dass Türken der dritten Generation hierzulande von Ankara gesteuert mit einem Meer von türkischen Fahnen mit Parolen durch unsere Städte ziehen?
In Deutschland gibt es Millionen von Migranten, die sich hervorragend integriert haben. Die Türken sind die einzige Gruppe, die für sich Sonderrechte beansprucht und innere Auseinandersetzungen der Türkei in Deutschland austragen will. Das wird nach Umfragen von der Mehrheit der Deutschen entschieden abgelehnt. Das Verfassungsgericht hat der Bundesregierung vollkommen freie Hand gelassen. Leider muss sich unsere Regierung diese Unverschämtheiten gefallen lassen, weil wir durch den Flüchtlingsdeal erpressbar geworden sind. Hier zeigt sich, dass der Doppelpass für Türken ein Eigentor geworden ist. Mit Wohlwollen haben wir den Nachrichten entnehmen können, dass unsere Nachbarn in den Niederlanden "klare Kante" gezeigt haben. In der Reaktion werden die Niederländer jetzt - die unter dem Naziterror einst fürchterlich gelitten haben - plötzlich als Nazis beschimpft. Auch die EU ist wach geworden und will die Fördergelder für Ankara kürzen. Von 2009 bis 2013 hat die EU 4,8 Milliarden Euro für Förderung von "Demokratie, Rechtstaatlichkeit und Zivilgesellschaft" an die Türkei gezahlt. Diese 700 Millionen pro Jahr waren doch wirklich mal zielführend gut angelegt! Oder?
Horst Fries
Trier-Pfalzel

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