katholische kirche

Zum Beitrag: "Streit um Personalakten des Bistums Trier" (TV vom 12./13 Januar) diese Beiträge:

Wenn der Trierer Bistumssprecher André Uzulis die Behauptung, es seien Seiten aus den Personalakten herausgeschnitten worden, mit dem Verweis auf eine "bei der damaligen Aktenführung verwendete Bindetechnik" zu entkräften versucht, dann irrt er und offenbart zugleich erschreckende Mängel in der Kenntnis buchbinderischer Handwerkskunst. Fragen wir: Was ist ein Buch? Antwort: Nach einem bestimmten System bedrucktes und gefaltetes Papier, das durch Fäden oder Metallklammern und Leim zusammengehalten und mit einer schützenden Hülle, Einband oder Decke genannt, versehen wird. Wird das Papier gefaltet, entstehen Lagen, die bis zu 32 Seiten umfassen können. Diese heftet der Buchbinder mit Schnüren oder Bändern und Garn zusammen. Das ist die klassische Methode. Werden Klammern verwendet, so werden diese durch den Falz der Lage getrieben und mit einem Gazestreifen verbunden. Dazu bedarf es einer Maschine. Aus dieser Darlegung wird ersichtlich, dass Fehlen oder Nicht-Fehlen von Seiten nicht mit der Bindetechnik erklärbar ist. Worauf der Bistumssprecher anspielt? Auf die Herstellungstechnik. Wenn der Buchbinder den Auftrag erhält, Blanko-Lagen so zu einem Buch zusammenzufügen, dass im Nachhinein Dokumente eingeklebt werden können, dann schneidet er den hinteren Teil der Lagen auf Falzgröße ab und bringt sie in Buchform. Ich kann mich entsinnen, dass mein Vater, ein selbstständiger Buchbindermeister, einmal ein solches Opus hergestellt hat. Selbstverständlich hat er sich auch über Papierverschwendung aufgeregt. Peter Reinwald, Konz Die Unverschämtheit und populistische Diffamierung kirchlicher Bemühungen, speziell auch des um Aufklärung des Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen engagierten Trierer Bischofs Stephan Ackermann, ist kaum noch zu überbieten. Keine Frage: Der Missbrauch von Kindern und Jugendlichen, deren Vertrauen in Vorgesetzte maßlos enttäuscht wurde, ist ein Verbrechen, das geahndet werden muss. Egal ob in Familien, Sportvereinen oder Schulen und hier speziell in der Odenwaldschule. Missbrauch von Kindern und Jugendlichen ist ein gesellschaftliches Problem, das nur Aufmerksamkeit und Vorbeugungsmaßnahmen zurückdrängen können. In Kirchen, deren Vertretern bisher ein besonderer Vertrauensvorschuss gewährt wurde, den sie von ihrem Ursprung in Jesus Christus begründen, ist Missbrauch ein Verbrechen mit noch schwerwiegenderen Folgen. Die Kirchen, vor allem die Bischofskonferenz der katholischen Kirche in Deutschland, deren Beauftragter für diese Fragen der Bischof von Trier, Stephan Ackermann ist, bemühen sich um aktive Aufarbeitung dieser Problematik. Dass Missbrauchsopfer, deren Vertrauen einst maßlos enttäuscht wurde, auch heute noch Kirchenvertretern misstrauen, ist verständlich. Aber dass eine Tageszeitung wie der Trierische Volksfreund, sich ausschließlich auf "Vermutungen" von Opfern stützend, in diffamierender Weise in Bild und Text ein solches Pamphlet ("Streit um Personalakten des Bistums Trier") in einer Samstagsausgabe veröffentlicht, ist ein Skandal. Der "Fragejournalismus" unserer Zeit, der sich dadurch rechtlicher Verfolgung entzieht, ist zu einem Übel der Diffamierung und Hetze geworden. Der genannte Beitrag ist dazu ein entlarvendes Beispiel, das der behaupteten Objektivität des TV schadet. Hans Neusius, Trier Anm. d. Red.: Der Bericht über die Personalakten des Bistums Trier ist kein Pamphlet. Die Sicht der Missbrauchsopfer und die Sicht des Bistums sind neutral und ohne Wertung dargestellt, beide Seiten kommen hinlänglich zu Wort.

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