... um den Schlaf gebracht

Zum Streit über das Gelöbnis von Bundeswehr-Rekruten am 20. Juli vor dem Reichstag in Berlin diese Zuschrift:

Wie empört muss man eigentlich als deutscher Staatsbürger sein, nachdem man das Hickhack um das Gelöbnis der Bundeswehr-Rekruten in Zeitungen und Nachrichten verfolgt hat? Wie ernst wird heute noch die Bundeswehr genommen, die seit Neuestem von unseren Politikern "Parlaments-Armee" genannt wird, als gelte es nur die Parlamentarier zu schützen und nicht alle Bundesbürger? Wie wichtig ist uns noch das Andenken der Widerstandskämpfer vom 20. Juli 1944, wenn man ihnen den würdevollen Platz vor dem Deutschen Reichstag nicht widerspruchslos als öffentlichen Gedenkplatz zubilligt? Wie borniert müssen Beamte der Berliner Stadtverwaltung sein, die den Umzügen und Demonstrationen dekadenter Nackedeis mehr Wohlwollen entgegenbringen hinsichtlich "gefährdeter Grünflächen" als den jungen Soldaten? Wie "deutsch" muss man schließlich und endlich sein, um für dieses würdelose Gerangel noch Verständnis aufbringen zu können?

Wenn die Unversehrtheit eines Rasens wichtiger ist, als über ein feierliches Gelöbnis von Bundeswehr-Rekruten unser Vaterland in der Öffentlichkeit zu repräsentieren, und zwar an dem geschichtsträchtigsten Ort, den die Bundeshauptstadt zur Verfügung hat, dann fallen mir nur noch Heinrich Heines viel zitierte Worte ein: Denk ich an Deutschland in der Nacht, so bin ich um den Schlaf gebracht!

Hans Rohde, Trier

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