... und es wird lustig weitergezockt

Zum Artikel "Viel verloren durch VW-Aktie" (TV vom 18. November):

Der laut Magazin Forbes fünfreichste Deutsche, der Milliardär Adolf Merckle (sein Privatvermögen wird auf 9,2 Milliarden Dollar geschätzt), hat dem Bericht zufolge durch Leerverkäufe von Aktien (Wetten auf fallende Kurse der VW-Aktie) mehr als eine Milliarde Euro verloren. Nun kommt also heraus, welche Zocker beim Kursfeuerwerk der VW-Aktie Mitte Oktober ihre Finger im Spiel hatten. Dank Porsche ging seine perfide Wette nicht auf. Dieser Fall zeigt: Aus dem weltweiten Finanzdebakel hat man entgegen aller Versprechungen der Bundesregierung immer noch nichts gelernt - es wird immer noch lustig weitergezockt.

Wenn dieser Herr Merckle nun mit dem baden-württembergischen Wirtschaftsministerium über die Möglichkeit einer Staatsbürgerschaft verhandelt, ist dies an Perversität nicht mehr zu überbieten. Es kann nur zwei Möglichkeiten geben. Entweder hat er mit Firmengeldern seiner zahlreichen Firmen spekuliert und diese hierdurch an den Rand der Insolvenz gebracht, so ist dies ein Fall für die Staatsanwaltschaft. Oder hat Herr Merckle mit seinem Privatvermögen spekuliert? So muss er den Verlust aus seiner privaten Schatulle bezahlen. Sollte er mit seinen dann noch verbleibenden sieben Milliarden Dollar Privatvermögen nicht bis zum Lebensende auskommen, so werden sich sicherlich einige am Existenzminimum lebende Hartz-IV-Empfänger finden, die den armen Herrn dann unterstützen.

Alois Thommes, Saarburg

wirtschaft

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