verkehr

Zu unserem Artikel "Gaspedal mit Bremse verwechselt" (TV vom 9. Mai):

Die Überschrift auf der Titelseite hat mich ziemlich verärgert, Ihr Artikel selbst hat dann einiges relativiert. Die Wiso-Sendung am 9. Mai nahm den Vorfall ebenfalls gleich zum Anlass, die Frage zu stellen, ob man Senioren Prüfungen unterziehen müsste, die sicherstellen würden, dass diese noch fahrtüchtig sind. Was soll das? Dieses Thema kommt regelmäßig auf, wenn ein älterer Mensch in einen spektakulären Verkehrsunfall, der sehr medienwirksam aufgemacht werden kann, verwickelt wird. Im "Normalfall" würde es heißen: "Auto rast in Menschenmenge." Aber das mit den Senioren macht gleich Stimmung. Ein Test für die Alten muss her. Und was soll so ein Test zeigen? Dass sich der Senior besonders aufregt, weil er, wenn er diesen Test an einem bestimmten Tag nicht besteht, ins gesellschaftliche Abseits gestellt wird? Denn dann er ist auf Hilfe angewiesen, wenn er zum Einkaufen, zur Verwaltung oder zum Arzt muss! Er kann nicht mehr eigenverantwortlich handeln. In der ländlichen Gegend existiert oft gar keine oder nur eine sehr stark eingeschränkte öffentliche Personenbeförderung. Und falls er, der Senior, das Glück hat, dass ein Bus durch den Wohnort fährt, wie kommt er dann mit seinen ganzen Einkäufen hinein, wieder hinaus und dann nach Hause? Das wird schwierig. Zweifellos sollte niemand ein Fahrzeug führen, dessen Fahrtüchtigkeit stark eingeschränkt ist. Das ist aber nicht altersabhängig! Ich kenne die Zahlen nicht, wie viele Unfälle Menschen ab einem bestimmten Alter verursachen, aber ich lese regelmäßig in der Zeitung, dass von jungen und jüngeren (also nicht als Senioren definierten) Menschen Unfälle wegen unangepasster Geschwindigkeit, Trunkenheit, Drogeneinfluss, Unachtsamkeit, Selbstüberschätzung, Fahrens in den Gegenverkehr und vielen anderen Gründen verursacht werden. In diesem Zusammenhang wird dann aber nie so diffamierend nach Tests und Prüfungen gerufen, die in kurzen zeitlichen Abständen erfolgen sollen. Mein Fazit: Es ist eine medienwirksame Stimmungsmache. Schade eigentlich! Der Bürgerbus der VG Arzfeld beispielsweise wird von meist älteren Menschen ehrenamtlich gefahren! Marion Schipulle, Lünebach

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