Von bösen Mächten und falschen Orakeln

Die 18-jährige Schülerin Iris Bitzigeio aus Winterspelt hat ihr erstes Buch geschrieben. Der Fantasy-Roman "Nathdaras - Der Verrat des Meisters" ist im Dresdner Buchverlag erschienen.

 Fremde Welten, fantastische Geschöpfe: Iris Bitzigeio hat ihren ersten Roman geschrieben. TV-Foto: Stefanie Glandien

Fremde Welten, fantastische Geschöpfe: Iris Bitzigeio hat ihren ersten Roman geschrieben. TV-Foto: Stefanie Glandien

Winterspelt. (sn) Seit sie schreiben kann, verfasst Iris Bitzigeio Geschichten. Nun ist ihr erster Roman erschienen, mit dem sie schon im Alter von 14 Jahren begonnen hatte. "Nathdaras - Der Verrat des Meisters" ist eine Fantasy-Geschichte. Es geht um zwei Elbenjungen, die ihr Reich gegen eine böse Macht verteidigen sollen. Ein Orakel wählt sie aus, um ihre Welt zu retten. Fremde Welten, magische Kräfte, übermächtige Gegner, zwei Gefährten - ein bisschen klingt das nach dem Fantasy-Klassiker "Der Herr der Ringe" von Tolkien.

Suche nach einem Verlag nach einem Jahr Schreibarbeit



"Eigentlich lese ich alles querbeet, aber am liebsten Fantasy", sagt Iris Bitzigeio. Cornelia Funke ist ihre Lieblingsautorin, doch ihr Roman sei beeinflusst von Tolkien. "Ich hatte nicht die Absicht, eine völlig neue Welt zu erschaffen", sagt die 18-Jährige. Geschrieben hat sie ihr Buch meist abends auf einem alten Klapprechner. Nach einem Jahr Schreibarbeit suchte sie einen Verlag. Fast drei Jahre lang hat sie an der Überarbeitung gesessen - nun ist ihr erstes Buch auf dem Markt. Die Eltern unterstützen ihre Tochter. Fertige Texte lese sie als erstes der Familie vor, sagt Iris Bitzigeio.

Ihr Debüt ist durchweg spannend, mit interessanten Figuren, die sich im Laufe der Geschichte zu eigenwilligen Charakteren entwickeln. Auch die Welten der verschiedenen Geschöpfe hat sie plastisch beschrieben. Einziger Wermutstropfen ist, dass das unterhaltsame Buch leider etwas unvermittelt mitten in einer Szene endet. Was den Leser nicht ganz befriedigt zurücklässt, zumal er nicht weiß, wann die Fortsetzung erscheint. Drei weitere Bände sollen folgen. Am zweiten Band schreibt die junge Autorin gerade. Aber noch ein weiterer wichtiger Termin steht für Iris Bitzigeio im nächsten Jahr im Kalender: ihre Abiturprüfung.

Schauplätze über Worte gestalten



Dass ihre beiden Helden eigentlich gar keine sind, da das Orakel manipuliert wurde, mache die Figuren erst interessant, sagt sie. Und dann gibt es auch noch die Schwertmaid Lyan, die die beiden Jungs aus kniffligen Situationen befreit und bis zum Ende des Buchs undurchsichtig bleibt. "Den Leser in die Irre führen, ihn raten lassen, ob eine Figur gut oder böse ist, das macht richtig Spaß", sagt Iris Bitzigeio. Eine Botschaft habe ihr Roman nicht. Doch dann überlegt sie kurz und sagt: "Vielleicht die, dass man etwas schaffen kann, auch wenn man nicht dafür prädestiniert ist." Ob aus ihrem Hobby mal ein Beruf wird, weiß sie noch nicht. "Vielleicht werde ich auch Regisseurin", sagt sie, denn dann könne sie tolle Schauplätze gestalten. Im Buch müsse sie den Umweg über Worte gehen.

Bitzigeio, Iris, "Nathdaras - Der Verrat des Meisters", Dresdner Buchverlag, 297 Seiten, 21,90 Euro.

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