Du kanns mech fir fënnef Su gär hun!
Haben Sie die Vokabeln Gelift! und Wann ech gelift! in Ihren Wortschatz aufgenommen?
Prima, denn nun haben Sie schon einen kleinen, aber unerlässlichen, Teil des Vokabulars im Lëtzebuergeschen erfasst. Wenn Sie nun den Luxemburgern so höflich wie erwartet begegnen, werden Sie reichlich Dankbarkeit ernten. Etwa, indem man Ihnen antwortet: Gär geschitt! Also, Bitteschön! Dankeschön! Auch allgegenwärtig, da doch Luxemburg inzwischen sehr frankophon ist: das französische Merci!
Schauen wir uns den Begriff gär noch etwas genauer an: Er wird in der Bedeutung gern und lieb verwendet. Und hier unterscheiden sich die Luxemburger nicht sonderlich von den Eifelern, Hunsrückern oder Moselanern, die in ihrem Platt auch keine direkte Übersetzung für: Ich liebe Dich! haben - sondern einfach wie die Luxemburger sagen: Ech hun dech gär! Also: Ich habe dich gern, oder eben: Ich liebe Dich!
Umgekehrt gibt es allerdings auch den Missfallensausdruck: Du kanns mech fir fënnef Su gär hun!
Lass mich in Frieden!
Ist wieder alles in Butter, heißt es:
Se krute sech gär.
Sie gewannen sich lieb.
Auch für einen Wunsch wird der Ausdruck verwendet:
Ech géif/géing/déit gär…
Ich würde gern…
Und selbst in wichtigen Lebensfragen hat der Begriff eine besondere Funktion:
De gären Doud stierft nët.
Übertragen: Man stirbt nicht auf Wunsch.
Mehr aus dem Lëtzebuergeschen gibt es im Buch "Luxemburger Allerlei - Wissenswertes für Anfänger und Fortgeschrittene". Das Buch ist im Handel und im TV-Shop erhältlich. Der Titel: Sabine Schwadorf: Luxemburger Allerlei, Verlag Michael Weyand, 14,80 Euro.