Mein Garten: Wildkräuter ernten

„Was mache ich nur gegen den Giersch in meinem Blumenbeet“, fragte mich eine Gartenbesitzerin. „Verspeisen!“, lautet die einfache Antwort und wirkungsvolle Methode zur Bekämpfung des lästigen Unkrauts. Korrekterweise müsste es Wildkraut heißen.

 Kathrin Hofmeister.Foto: privat

Kathrin Hofmeister.Foto: privat

Wie Löwenzahn und Vogelmiere gehört das grüne Kraut zu den Gewächsen, die in der Frühlingsküche begehrt sind. Immer mehr Menschen entdecken den wilden Eigengeschmack. Im Gegensatz zu Chicorée, dem die Bitterstoffe rausgezüchtet worden sind, oder Salatkräutern, die sich harmonisch in die Vinaigrette fügen, haben Wildkräuter ein intensiveres Aroma. Das kommt an. Vor allem in der Frühjahrskur. Sollen Wildkräuter doch wertvollere Inhaltsstoffe liefern, als angebaute Pflanzen.

Wichtig ist es, sich auszukennen. Wer ohne Vorkenntnisse in freier Natur nach Wildkräutern sucht, lebt gefährlich. Essbare Bärlauchblätter lassen sich leicht mit giftigem Aronstab oder Maiglöckchen verwechseln. Alle drei wachsen auf gleichem Standort in Laubwäldern.

Die größte Herausforderung ist die Suche nach geeigneten Stellen für die Ernte: Felder und Wegränder sollte man meiden. Hier sind Kräuter oft mit Pestiziden belastet. Gassi-Gehwege scheiden aus hygienischen Gründen aus. Fundstellen sollten nur beerntet und nicht geplündert werden. Essbare Pflanzen, die unter Naturschutz stehen, dürfen gar nicht gepflückt werden. Da lohnt es sich doch schon wieder, über eine kleine Anbaufläche im Garten nachzudenken.

Unter dem Motto "Wildkräuter - Das erste Grün für Suppe und Salat" bietet Kräuterfrau Martina Zipf in Leisel im Hunsrück am 9. April von 15 bis 18 Uhr ein Praxisseminar mit Kräuterwanderung und Herstellung eines Pesto an. Kursgebühr 28 Euro. Anmeldung unter Telefon 06787/970654 oder www.martinazipf.de

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