Mit Herbstfarben gestalten

Nach dem trockenen Sommer hätte ich dem Herbst gar nicht so eine schöne Färbung zugetraut. Die letzten sonnigen Tage haben einmal mehr gezeigt, wie viel Indian Summer auch im Garten möglich ist, wenn man die richtigen Gehölze hat.

 KathrinHofmeister. Foto: privat

KathrinHofmeister. Foto: privat

Für jeden Farbton gibt es unter den Ziergehölzen die ultimativen Herbstfärber. Bei den Rotfärbern sind Japanische Ahorne und Amberbaum spitze. Eine faszinierende Variationsbreite an Rot-Orange-Tönen zeigen Hartriegel. Goldstücke finden sich vom Federbuschstrauch bis zu den Spieren. Mein persönlicher Favorit ist die Zaubernuss. Wie sich ihre warmen Goldtöne auf den Menschen auswirken, hat Goethe in seiner Farbenlehre über den Erfahrungswert eines behaglichen Gelbs beschrieben: "Das Auge wird erfreut, das Herz ausgedehnt, das Gemüt erhellt, und unmittelbare Wärme scheint uns anzuwehen." Der Effekt lässt sich noch steigern, indem man herbstfärbenden Gehölzen ein Echo in tieferen Etagen gibt. Eine holländische Gartengestalterin nannte es "wie einen Spiegel, wenn sich die Herbstfärbung eines Baumes durch eine ebenso gefärbte Staude unten wiederholt". Gestalterisch gibt das einem Gartenraum optisch mehr Tiefe. Es lohnt sich, solche Tricks zu beachten, wenn man jetzt im Herbst Gehölze pflanzt. Stauden können gleich miteingesetzt werden. Funkien beispielsweise vergehen honigfarben. Sorten mit stabiler Blattsubstanz halten besonders lange. Unter den Wolfsmilcharten färben viele schön. Eine noch wenig bekannte Superstaude für alle sonnigen bis halbschattigen Lagen im Garten ist die buschig aufrecht wachsende Dreiblattspiere. Ihre spektakulär orange Herbstfärbung befeuert übrigens auch die letzten Blüten der Herbstanemonen.

Sie haben eine Frage an unsere Gartenexpertin Kathrin Hofmeister? Schreiben Sie an
garten@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort