Mensch... Sabine Lisicki!

Es wäre so schön gewesen.... Ganz Deutschland war dank Ihrer grandiosen Leistung in Wimbledon gerade dabei, aus seiner sportlichen Sommer-Lethargie zu erwachen. „Wunder von Wimbledon“, „ein neues Sommermärchen“ – die Zeitungen haben sich auf einmal überschlagen vor Begeisterung.

 Sabine Lisicki

Sabine Lisicki

Foto: Maurizio Gambarini (dpa)

Die Zeit war einfach reif für ein neues Sportidol. Denn damit sah es in diesem Jahr bislang ganz schön mau aus. Ja gut, der Dreifachsieg der Bayern war ganz O.k. Wenn es eben nicht die Bayern gewesen wären, die ja ohnehin dauernd gewinnen. Und bei der Formel 1 ist es doch genauso. Die Euphorie um unser aller "Sebi" Vettel hat nachgelassen - auch so ein Gewöhnungseffekt.

Aber sonst? Weit und breit nichts in Sicht, für das man sich mal so richtig begeistern könnte. Keine Fußball-WM, noch nicht mal eine Europameisterschaft der Tischfußballer.

Aber da sind Sie gekommen. Haben Tennis-Superstar Serena Williams in der Runde der besten Acht mal einfach so - bumm bumm - vom Platz gefegt, Und dann im Krimi-Halbfinale noch einen draufgesetzt

Und da war sie plötzlich, die Begeisterung landauf und landab. Aus Sabine wurde blitzschnell unsere "Bine". Eine neue Steffi haben viele schon in Ihnen gesehen. Vergleiche zu Boris Becker wurden gezogen.

Aber dann das Finale: Tränen, Trauer und ein Traum, der zerplatzt wie eine Seifenblase. Das ist bitter. Vielleicht lag es ja daran, dass die meisten Deutschen Ihnen vor dem Fernseher nicht einmal live die Daumen drücken konnten - Bezahlfernsehen sei Dank!

Mancher Tennisfunktionär hatte sicher schon auf den nächsten Bumm-Bumm-Boom gehofft - ob Vereinsanträge und kurze Tennisröckchen nun trotz der Niederlage reißenden Absatz finden, bezweifle ich. Wegwerfen würde ich die Dinger trotzdem nicht - 2014 gibt es schließlich wieder ein Wimbledon-Finale.

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