Alles, was nicht glücklich macht

Auch wenn wir es gerade jetzt lieber gefühlsbetont mögen, ist das Ende eines Jahres doch immer auch die Zeit nüchterner Zahlen. Zahlen, die unaufhörlich zu wachsen scheinen.

Aber leider in die falsche Richtung. Der Bund ist mittlerweile bei einer Rekord-Neuverschuldung von 86 Milliarden Euro angekommen, die Länder ächzen, die Kreise und Kommunen sind pleite und nahezu handlungsunfähig. Für ehrgeizige Projekte bleibt da kein Spielraum mehr.

Die weltweite Finanzkrise, die den Verbraucher bis jetzt kaum tangierte, weil die Regierung zig Milliarden Euro in den Markt pumpte - man denke nur an Abwrackprämie oder Stützung von Arbeitsplätzen durch Kurzarbeitergeld -, sickert allmählich nach unten durch. Steuereinnahmen brechen weg, Sozialkosten steigen an. Ob die geplanten Steuerentlastungsmodelle auf Pump wirklich, wie erhofft, die Konjunktur ankurbeln, ist auch bei Wirtschaftsexperten heftig umstritten.

Aber zum Glück gibt's ja neuerdings ein Glücks-Bip, also ein Glücks-Bruttoinlandsprodukt. Das hat jetzt die Initiative Neue Soziale Markwirtschaft ermitteln lassen, um herauszufinden, wie es wirklich um uns Deutsche und unsere Befindlichkeit steht. Darin erfahren wir zu unserem allergrößten Erstaunen, dass Geld allein auch nicht glücklich macht und eigene Leistung zufriedener stimmt als staatliche Zuwendung. Donnerwetter.

Daran sollten wir immer dann denken, wenn beispielsweise im Kultur- oder Sozialbereich freiwillige Ausgaben gestrichen werden, wenn es in den Schulen durch die Fenster zieht oder wenn wir mit dem Auto über schadhafte Straßen holpern. Denn Kummer war gestern.

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