Unterm Strich - Die Kulturwoche

Den ein oder anderen neugierigen Blick haben Trierer Theaterleute und politisch Verantwortliche vielleicht diese Woche auf die Ereignisse in Rostock geworfen. Während man in Trier von der Idee eines Theaterneubaus für bis zu 50 Millionen Euro wieder abgerückt zu sein scheint und nun doch die Optionen für eine Sanierung prüfen möchte, haben die Stadt Rostock und das Land Mecklenburg-Vorpommern einen Neubau für eben diese Summe beschlossen.

Das Land will dabei die Hälfte der Kosten übernehmen. Dafür werden allerdings zwei von bis bislang vier Sparten des Volkstheaters geschlossen, in einer Stadt, die doppelt so viele Einwohner hat wie Trier. Was die Trierer zudem auch abschrecken dürfte: Die Neubaufrage wurde in Rostock schon seit 20 Jahren diskutiert, und es soll jetzt noch mal sieben Jahre dauern, bis das Ergebnis steht. Da scheint eine Sanierung doch wieder eine nicht zu verachtende Option zu sein ... Etwas beängstigend ist auch, was das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg derzeit zeigt.

Dort sind die Monster los. Allerlei unheimlichen Kreaturen vom Mittelalter bis in die heutige Zeit hat das Museum eine Ausstellung gewidmet - Vampire, Kinderfresser, Drachen und Seeungeheuer lauern auf die Besucher. Gleich am Eingang ist eine Portion Mut gefragt: Da müssen die Gäste durch ein fratzenhaftes Maul aus Stein in die Ausstellungshalle marschieren. Aber natürlich gibt es die Monster dort nicht live und in Farbe zu sehen, sondern auf Bildern, Wandteppichen, in Büchern, Filmen und als Skulpturen. Aber wieder zurück zum Ernst des Lebens: Gleich zwei große Künstler sind in dieser Woche von uns gegangen.

Nachdem am Wochenende der Tod der russischen Ballettlegende Maja Plissezkaja bekannt wurde, starb am Mittwoch auch der frühere Frontmann der Soulband Hot Chocolate, Errol Brown, mit 71 Jahren. Mit der Band schaffte der auf Jamaika geborene Brite 1970 seinen Durchbruch als Musiker, er schrieb viele ihrer Hits. Zum Beispiel "It Started With A Kiss", "So You Win Again" oder "You Sexy Thing", das zur Hymne für Stripper auf der ganzen Welt wurde. Brown durfte dank seines Erfolgs sogar 1981 bei der Hochzeit von Prinz Charles und Diana im Buckingham-Palast auftreten. Kein Wunder, seine Hits waren Ohrwürmer und werden im Gedächtnis bleiben. Wer hat jetzt nicht gerade diese Zeilen im Ohr: "I believe in miracle, where you\'re from, you sexy thing" ... cweb/dpa

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