Alle an den Pranger

Ein Stück Trierer Geschichte kehrt an seinen Stammplatz zurück. Der frisch renovierte Pranger (der ja nur ein Nachbau eines mittelalterlichen Prangers ist) wird am Dienstag wieder an seinem alten Standort aufgestellt: an der Ecke Grabenstraße/Brotstraße. Von dort ist er im Herbst 2013 verschwunden, weil der Holzstamm stark beschädigt war. Jetzt ist er wieder da - und ehrlich gesagt, ist es höchste Zeit. Denn Trier braucht seinen Pranger!

Unsere Baudezernentin wird zur Feier der Wiederkehr die erste Frau am neuen Pranger sein. Aber das dürfte Simone Kaes-Torchiani wenig ausmachen, denn sie verlässt ja bald das Trierer Rathaus. Und am Pranger hat sie - im übertragenen Sinne - ja mehr als einmal gestanden.

Hinter vorgehaltener Hand erzählt man sich, dass künftig im monatlichen Wechsel Leistungsträger des öffentlichen Lebens am Pranger stehen sollen. Wenn sie es verdient haben. Wenn's mit dem Theaterbau nicht voran geht oder das Geld nicht zusammenkommt, wird Kulturdezernent Thomas Egger wohl bald in Ketten gelegt. Noch-CDU-Chef Bernhard Kaster könnte ähnliches drohen, wenn bei der Landtagswahl 2016 die Trierer CDU schon wieder baden geht. Wenig Mitleid dürfte dagegen ein bekanntes Mitglied einer rechtsextremen Partei zu erwarten haben. Im Gegenteil: Wie man hört, soll er am Pranger nicht nur in Ketten gelegt, sondern auch noch geknebelt werden.

Schönes Wochenende wünscht
Viez-Jupp

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