So ein Stress!

Eigentlich wollte ich am Mittwoch ja mal schön zu Hause auf dem Sofa faulenzen. Aber da les’ ich im TV doch tatsächlich, dass die Manderscheider für 150 000 Euro einen Wanderweg bauen wollen, der beim Stressabbau helfen soll.

Ich konnte es nicht glauben - Wilma auch nicht. Trotz Schnee und Kälte sind wir zwei am Nachmittag dann mal nach Wanderscheid, Entschuldigung Manderscheid, gedüst. Nur um mal zu gucken, wie stressig das Wandern da derzeit noch sein muss, bis endlich dieser "Weg der Achtsamkeit" gebaut wird. Summsteine wollen sie da an der Kleinen Kyll aufstellen und "Atmosphärenwege mit beruhigender, belebender und beglückender Ausstrahlung schaffen", so stand es jedenfalls im TV.

Als wir an der Eifelklinik aus dem Auto stiegen, fing Wilma schon an zu nörgeln, es sei ihr eigentlich doch zu kalt zum Wandern. Unten im Tal an der Kleinen Kyll fiel ihr dann plötzlich auf, dass sie zum Wandern die falschen Schuhe angezogen hatte. Zu guter Letzt versinkt meine Gattin dann noch mit dem rechten Schuh bis zum Knöchel im Matsch - die Pampe war unter dem Schnee nicht zu erkennen. Dann war der Teufel los. Also schnell zurück zum Auto, Heizung aufgedreht und mit der bibbernden Wilma auf dem Beifahrersitz ab nach Hause. So ein Stress, wenn man mit der Frau unterwegs ist.

Bis dieser landschaftstherapeutische Wanderweg mit "beglückender Ausstrahlung" und "Orten der Besinnung" endlich fertig ist, kommen wir nicht mehr zum Wandern nach Manderscheid - das hält man ja sonst nicht aus.

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