Meine Wirtschaftswoche: Flughafenbau ist nichts für Politiker

Das ist peinlich: In der Zeitspanne, die vergangen ist, seit Deutschlands Hauptstadt-Flughafen BER hätte eröffnet sein sollen – Herbst 2011 – sind in China riesige Airports fertiggestellt oder erweitert worden.

Und wenn der BER Ende 2017 mit sechs Jahren Verspätung und nach Kostensteigerungen in Milliardenhöhe aufmachen sollte, wird er zu klein sein für einen der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Europas. Schlechte Figur machen hierbei Spitzenpolitiker aus Brandenburg, Berlin und vom Bund, die im Aufsichtsrat zanken wie zuletzt um Ex-Rolls-Royce-Manager Karsten Mühlenfeld, den Nachfolger von Hartmut Mehdorn als Flughafenchef. Der sagte neulich, zwei Jahre BER hätten sich angefühlt wie 20 Jahre in anderen Managerjobs. Mühlenfeld muss in viel kürzerer Zeit Wunder vollbringen: mehr Geld auftreiben, seine Spezialisten so führen, dass keine Baupleiten mehr vorkommen und für den weiteren Ausbau des Flughafens kämpfen. Da wäre es hilfreich, die Politik zöge sich ganz aus der Unternehmensführung zurück und ließe Fachleute machen. Denn der BER wird gebraucht: für demnächst mehr als 30 Millionen erwartete Fluggäste pro Jahr und um zu zeigen, dass solche Großprojekte in Deutschland anständig machbar sind. oht@volksfreund.de

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