Jubel und Trauer eng verwoben

Die Goldberg-Variationen von Bach gehören zu den anspruchsvollsten Klavierstücken der Musikgeschichte. Der deutsche Pianist Andreas Groethuysen und seine israelische Kollegin Yaara Tal haben bewiesen, dass sie mit spielerischer Leichtigkeit zu meistern sind.

 Andreas Groethuysen und Yaara Tal. TV-Foto: Tamara Breitbach

Andreas Groethuysen und Yaara Tal. TV-Foto: Tamara Breitbach

Bernkastel-Kues. (tab) Besondere Höhepunkte bietet das Mosel Musikfestival am laufenden Band. Doch das Klavierkonzert "Bach Hoch Zwei" im Kloster Machern mit dem Duo Andreas Groethuysen und Yaara Tal sticht durch Brillanz und Eleganz daraus noch hervor.

Passend scheint die Stückauswahl mit Bachs Goldberg-Variationen, die der Intendant des Festivals, Hermann Lewen, dem kürzlich verstorbenen Albert Gschwendner widmet, dessen Unternehmen das Konzert sponsert. Die "Arie mit 30 Veränderungen" ist für Fans der Kontrapunktik ein absolutes Muss. Bach hat mit technischer und musikalischer Virtuosität in diesem Stück der barocken Mentalität des "Memento mori - Bedenke zu sterben" ein Monument gesetzt. Jubel und Trauer sind eng miteinander verwoben, verbunden durch die immer wieder anders klingende Basslinie der Arie und wunderschön interpretiert von Groethuysen und Tal.

Das Pianisten-Duo spielte die für zwei Klaviere bearbeitete Version der Goldberg-Variationen von Josef Rheinberger und Max Reger. Ein vom Publikum triumphal gefeierter Hörgenuss. Denn das Stück war ursprünglich für ein Cembalo mit zwei Tastaturen komponiert, und deshalb wirken Bach-Original-Übertragungen auf das Klavier oft holprig. Die spannende Raumwirkung zweier Klaviere, die sich mal schwungvoll, mal getragen um die Führung streiten, ohne die Bach'sche Systematik zu zerstören, ist großartig.

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