Märchenhafte Instrumentenkunde
Trier · Auf eine spannende Reise zur "Musikweltmeisterschaft" hat der Kirchenmusiker Hartmut Müller seine kleinen und großen Besucher beim Kinderkonzert in Pfalzel mitgenommen.
Trier. (gkl) Fast mochte man sagen: märchenhaft, wie so eine Orgel klingen kann. Nicht so verwunderlich, wenn es sich um die vielleicht schönste Orgel Triers handelt, nämlich um die Metzlerorgel der Stiftskirche in Pfalzel. Aber es muss dann auch jemand am Spieltisch sitzen, der mit einem solchen Instrument umgehen kann. Der Alzeyer Kirchenmusiker Hartmut Müller ist ein solcher Organist, und er hat dazu auch noch pädagogisches Geschick. Das bewies er beim Kinderkonzert "Die Musikweltmeisterschaft" des Mosel Musikfestivals. Mit seinem literarisch wie musikalisch selbst verfassten Märchen vom König Purpel, der Prinzessin Fiodora und dem Prinzen Fridolin schaffte es Müller, unterstützt von Gudrun van Brandwijk als "Märchentante", die kleinen und großen Konzertbesucher ganz in den Bann der Geschichte zu ziehen.
Unterlegt mit Bildern von Silke Untiedt erzählte van Brandwijk engagiert und liebevoll die Geschichte der Musikweltmeisterschaft, bei der es darum geht, wer wohl die Melodie zu "Hänschen klein" am besten spielen kann. Mucksmäuschenstill war es teilweise im Pfalzeler Kirchenschiff, auch als Müller jede der sechs Episoden musikalisch darstellte.
Kinder muss man ernst nehmen, und man muss ihnen Zusammenhänge erklären. Beides war in Pfalzel gegeben. Zunächst erklärte Müller, wie eine Orgel funktioniert. Dann bildete er aus je fünf Kindern und fünf Erwachsenen mit mitgebrachten Pfeifen eine lebendige Orgel, auf der er als Dirigent spielte.
Ernst nahm er die Kinder aber auch beim Märchen. Seine Komposition war nichts Seichtes, sondern stellte anspruchsvolle Musik dar. Dicht war am Ende das Gedränge auf der Orgelbühne, als Große und Kleine sich das Pfalzeler Instrument aus der Nähe ansehen konnten.