Ein Kunstagent hilft beim Verstehen

Als Kunstagent vermittelt Markus Mitschke zwischen Künstler und Sammlern, gibt Anleitungen, um moderne Kunst besser zu verstehen. Sein neuestes Projekt in dieser Mission: Ausstellungen in einem privaten Kunstraum in Trier.

Trier. "Meine Mission als Kunstagent ist, Kunst näher an die Menschen zu bringen.", sagt Markus Mitschke. Er möchte zwischen Künstler und Sammler vermitteln und so einen Anstoß zur eigenen Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Kunstwerk geben. Der gebürtige Trierer ist der Meinung, dass gerade zeitgenössische Kunst, in der sich Künstler ihren eigenen Kontext schaffen, häufig einer einführenden Anleitung bedarf. Und genau das sei der Job eines Kunstagenten, sagt Mitschke. Besonders wichtig für diese Arbeit ist, Erfahrungen in vielen verschiedenen Bereichen des Kunstmilieus gesammelt zu haben. "Durch das Wissen, kombiniert mit Sensibilität, kann man die Künste aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten und hat so eine besondere Herangehensweise.", erklärt Mitschke.

Wie vielseitig interessiert der 37 jährige ist, wird bereits in seinem beruflichen Werdegang deutlich: Nach einem abgeschlossenen Jurastudium belegte er zahlreiche Vorlesungen in Architektur und studierte Gesang in Léon. Anschließend machte er seinen Masterabschluss im internationalen Kunstmanagement an der CIAM (Center Of International Management) in Köln.

Sein gesangliches Talent stellt er seit Jahren in der jungen Kammeroper Köln, unter anderem als Papageno in der Kleinen Zauberflöte, unter Beweis. Quasi nebenbei gründete Mitschke die Agentur "Stimulart", mit der er viele Projekte, wie zum Beispiel die Organisation des Festivals Tufa Kultursommer 2008, erfolgreich verwirklichte.

Bei einem seiner Projekte, der Ausstellung "Autour du temps" von Mauricio Escobar in der Tuchfabrik, entstand Mitschkes neuste Idee, in Trier einen eigenen Kunstsalon zu eröffnen. "Ich war bei der Ausstellung immer vor Ort und konnte Interessierten viel über die Bilder von Escobar erklären. Das ist sehr gut angekommen." erklärt Mitschke.

Seit der vergangenen Woche ist aus der Idee Realität geworden. Mitten in Trier hat Mitschke den Kunstsalon "Stimulart" eröffnet, die genaue Adresse bleibt vorerst ein Geheimnis - "wegen des privaten Charakters des Konzepts". Im privaten Raum veranstaltet Mitschke hier Ausstellungen internationaler Profikünstler, die in gemütlicher Atmosphäre individuell erlebt werden sollen. "Die Bilder sollen nicht nur aus Dekogründen gekauft werden, sondern weil der Käufer sich mit ihnen auseinandergesetzt und die Intention des Künstlers verstanden hat.", sagt Mitschke. Zurzeit stellt hier Ralf Witthaus aus Köln aus, der begeistert von dem Salonformat ist. Den Kontakt stellt der Kunstagent vor allem durch professionelle Netzwerke im Kunstbetrieb her.

Ein besonderes Anliegen ist es Markus Mitschke, auch Kinder früh mit zeitgenössischer Kunst in Berührung zu bringen. Deswegen hat er ein spezielles Angebot für Kinder erarbeitet, bei dem diese unter anderem auch selbst zeichnen.

Wer Interesse hat, sein Kind zu einer solchen Führung anzumelden, oder den Kunstsalon besuchen möchte, kann persönlich mit Markus Mitschke einen Termin vereinbaren, Telefon: 06514205468.

Extra

Ralf Witthaus in Trier: Die Ausstellung "Vom Blatt bis zur Wurzel" des Kölner Künstlers Ralf Witt haus ist noch bis zum 28. Februar im Stimulart Salon in Trier zu sehen. Der über Deutschland hinaus mit Rasenmäher zeichnungen bekannt gewordene Künstler ist in Trier einmal anders zu sehen. Seine neuesten Arbeiten mit typographischen Zeichnungen auf Papier und Leinwand entführen in Witthaus' Tierwelt. (red)

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