Auch als Elektroauto mit stolzer Leistung

Stuttgart · Ab Samstag, 29. November, bietet Mercedes-Benz die überarbeitete B-Klasse an. Es gibt leichte Ver änderungen außen und innen, neue Allradversionen sowie weiter gesteigerte Sicherheit. Hinzu kommt eine Elektrovariante.

 Foto: Daimler

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Stuttgart. Von der zweiten Generation der B-Klasse hat Mercedes seit Ende 2011 etwa 380 000 Exemplare verkauft. Das sind doppelt so viele wie beim Vor gänger von 2006. In einer Woche kommt eine überarbeitete Ver sion zu den Händlern.
Die Modellpflege setzt vor allem neue Akzente in der Sicherheit. Die erweiterte Notbremse namens Collision Prevention Assist plus stoppt das Auto nun bis 30 km/h automatisch, wenn der Fahrer unaufmerksam ist. Sie ist ebenso serienmäßig wie das System Attention Assist, das die Aufmerksamkeit des Fahrers bewertet und bei Müdigkeit zu einer Pause auffordert.
Von außen sind die Unter schiede erst auf den zweiten Blick zu erkennen: leicht veränderter Stoßfänger mit Chromleiste vorn, neue Scheinwerfer - LED auf Wunsch - mit integriertem Tagfahrlicht. Auch der hintere Stoßfänger ist neu. Mancher empfindet die dicken Sicken an der Seite noch immer als unnötig. Hierüber tröstet der sehr günstige Luftwiderstandsbeiwert (cw-Wert) von 0,25 hinweg. Innen wurde der Bildschirm oben in der Mittelkonsole größer. Die Materialien wirken im Detail höherwertig, und die aufpreispflichtige Ambientebeleuchtung lässt sich nun in zwölf Farben einstellen.
Vier Benzinmotoren und vier Diesel erfüllen Wünsche vom ruhigen Dahingleiten bis zu betont sportlicher Gangart. Es gibt zwei 1,5-Liter-Diesel mit 90 PS/66 kW und 109 PS/80 kW sowie zwei 2,1-Liter-Diesel mit 136 PS/100 kW und 177 PS/130 kW. Hinzu kommen zwei 1,5-Liter-Benziner (122 PS/90 kW und 156 PS/ 115 kW) sowie zwei 2,0-Liter-Benziner mit 184 PS/ 135 kW und 211 PS/155 kW.
Allrad für viele Motorisierungen



Die Blue-Efficiency-Version des 109-PS-Diesels benötigt nur 3,6 Liter auf 100 Kilometer (CO{-2}-Ausstoß: 94 g/km). Für fast alle stärkeren Motoren steht Allradantrieb zur Wahl, für die meisten auch die Siebengang-Doppelkupplungs-Automatik. Eine Spezialität ist der B 200 Natural Gas Drive ab 32 904 Euro. Er hat die gleiche Leistung (156 PS/115 kW) wie der Benziner, liegt in der CO{-2}-Emission günstiger - 117 statt 130 g/km - und fährt mit 4,4 Kilogramm Erdgas pro 100 Kilometer um etwa die Hälfte billiger. Der happige Mehrpreis von fast 4000 Euro lässt sich aber kaum wieder einsparen.
Interessanter ist die B-Klasse Electric Drive. Stolze 180 PS/ 132 kW stellt ihr Elektromotor bereit und ein höchstes Dreh moment von 340 Newtonmetern. Der Wagen legt wie mit einem 3,0-Liter-Saugmotor los: mit Macht beim Anfahren und viel temperamentvoller, als es die 7,9 Sekunden für den Spurt aus dem Stand auf Tempo 100 ausdrücken. Die Höchstgeschwindigkeit ist zugunsten der Reichweite auf 160 km/h begrenzt. Bei sanfter Fahrweise soll die 28-kWh-Batterie bis zu 200 Kilometer er möglichen. Danach lässt sie sich an einer sogenannten Wallbox (400 Volt Drehstrom) in drei Stunden wieder aufladen.
Besonders angenehm ist, dass sich nicht nur die Reaktion des Gaspedals, sondern auch die elektrische Bremswirkung in drei Stufen variieren lässt. Durch die Rückgewinnung der Bremskraft in der höchsten Stufe verzögert der Elektromotor so kräftig, dass die Fußbremse fast nie gebraucht wird. Der erzeugte Strom lädt den Akku, und die Reichweite verlängert sich entsprechend. Der Preis von 39 150 Euro liegt weit über dem der Wettbewerbsmodelle BMW i3 (34 950 Euro) und Elektro-Golf (34 900 Euro).

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