Auto der Eltern als Risiko für Kinder

Trier · Wenn von verletzten Kindern im Straßenverkehr die Rede ist, denken die meisten Menschen an Kinder, die einem Ball hinterherlaufen und auf der Straße von einem Auto erfasst werden. Tatsächlich aber verletzen sich die meisten Kinder im Auto ihrer Eltern.

 Kindersitz und Gurt müssen sein: Die Fahrt im elterlichen Auto ist für Kinder oft eine größere Gefahrenquelle als die Straße. Foto: auto-reporter

Kindersitz und Gurt müssen sein: Die Fahrt im elterlichen Auto ist für Kinder oft eine größere Gefahrenquelle als die Straße. Foto: auto-reporter

Trier. 2011 saßen 57 Prozent aller Unfallopfer im Straßenverkehr unter sechs Jahren im elterlichen Fahrzeug, als sie zu Schaden kamen. 10 340 junge Verletzte waren das in absoluten Zahlen. Vielfach würden Kinder - in der Regel auf kurzen Fahrten - nicht genügend gesichert. Ungesicherte Kinder aber haben einer Sicherheitsstudie zufolge ein siebenfach höheres Risiko, schwer verletzt oder gar getötet zu werden als gesicherte Kinder. Verstärkte Kontrollen vor Kindergärten oder Schulen seien zwar kein Allheilmittel, könnten aber zu Verbesserungen führen, mahnt der ADAC.Bei einer repräsentativen Untersuchung und Stichproben in der Nähe von Betreuungs- und Bildungseinrichtungen zeigte sich Erschreckendes: Viele Eltern unterschätzen die Verletzungsrisiken, kennen kaum Vorschriften und bedienen die Rückhaltesysteme für Kinder nicht richtig. Rund 30 Prozent der Kinder waren nicht vorschriftsmäßig gesichert, knapp fünf Prozent trugen gar keinen Gurt. Selbst bei richtig gewähltem Kindersitz wurden die Kinder häufig falsch gesichert und damit die Schutzwirkung des Sitzes aufgehoben.Zu einem adäquaten elter lichen Verhalten gehöre es, einen altersgerechten Sitz zu wählen, ihn richtig einzubauen und den Gurt korrekt anzulegen. Schon eine Vollbremsung kann bei falsch gesicherten Kindern zu schwersten Verletzungen führen. Während eines Crashs mit 50 km/h entspricht die Aufprallwucht für ein 20 Kilogramm schweres Kind einem Sturz aus der vierten Etage eines Wohnhauses auf eine Betonplatte.Der ADAC und Volkswagen haben sich deshalb zusammengetan: Sie bieten kostenlose Informationsveranstaltungen "Sicher im Auto" an, bei denen alles vermittelt wird, was man über Kindersicherheit im Auto wissen sollte. jübTipps dazu gibt es unter www.sicher-im-auto.com

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