Der Clubman wächst auf Golf-Format

München · Seinen Kombi Clubman hat Mini praktischer, sicherer und viel größer gemacht. Er ist nun familientauglich. Mit seiner fast skurrilen Art außen und innen spricht er aber noch immer ein spezielles Publikum an.

 Foto: BMW Group

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München. Der Mini in seiner Urform war nur 3,05 Meter lang. Inzwischen ist die neue fünftürige Version auf vier Meter gewachsen und damit so lang wie Polo, Corsa & Co. Der neue Kombi Clubman streckt sich um stolze 27 Zentimeter auf 4,25 Meter. Dazu wurde er neun Zentimeter breiter (1,80 Meter), die Höhe blieb mit 1,44 Meter gleich. Der Mini ist als Kombi in der Kompaktklasse angekommen, ein VW Golf ist nur einen Zentimeter länger.
Die Innenmaße sind tatsächlich riesig für einen Mini. Auch große Menschen können hinten aufrecht sitzen, ohne dass sie ihre Knie allzu sehr in die vorderen Lehnen bohren. 360 bis 1250 Liter Laderaum - bei umgeklappter Rückbank - sind gleichermaßen üppig für Mini-Verhältnisse. Doch im Golf sitzen Hinter bänkler noch immer besser, und im Laderaum schlägt er den Clubman ebenfalls, wenn auch nur knapp. Mit seiner vorn und hinten fast quadratischen Form sowie seinen Kulleraugen ist der Mini jedoch bei den Damen besonders beliebt.
Der neue Clubman ist für Familien brauchbar, die ihre Kinder in die Schule bringen. Statt nur einer hinteren Tür besitzt er nun zwei. Und die ähnlich wie zweiflügelige Hecktür lässt sich mit dem aufpreispflichtigen Komfortzugang einigermaßen bequem per Fußkick unter den Wagen öffnen. Sie steht beim Ein laden dann aber ziemlich im Weg.
Neue Rückleuchten


Das Dach endet in einem Spoiler, die Rückleuchten wurden größer und liegen nun quer. Alles in allem aber ist der Clubman noch immer ein Mini: Man erkennt ihn sofort - und muss ihn mögen. Beim nächtlichen Tür öffnen strahlt der Schriftzug "Mini" neben der Tür auf die Straße. Für Spaß sorgt auch das Innere. Der mittlere Bildschirm im Suppentellerformat wird auf Wunsch von einem Leuchtring umrahmt. Dessen LEDs können in allen möglichen Farben schillern, wählbar mit einem Kippschalter oben am Dach.
Tacho und Drehzahlmesser befinden sich wenigstens seit der neuen Limousine am gewohnten Platz - auf Wunsch ergänzt um ein Head-up-Display. Fahrer und Beifahrer haben Platz, ihre Sitze sind klein, bieten aber festen Seitenhalt und in den Topversionen elektrische Einstellung sowie eine verstellbare Oberschenkelauflage. Die Materialien wirken hochwertig, sie lassen sich in einer Vielzahl von Farben und Kombinationen bestellen.
Top-Triebwerk ist ein 2,0-Liter-Vierzylinder mit 192 PS/141 kW und 280 Nm Drehmoment. Er bringt den knapp 1,5 Tonnen schweren Clubman Cooper S in 7,2 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und bis auf 228 km/h. Zudem gibt es einen 1,5-Liter-Dreizylinder mit 136 PS/100 kW (Cooper) und einen 2,0-Liter-Diesel mit 150 PS/110 kW (Cooper D). Später kommt unter anderem ein Cooper SD mit 190 PS/ 140 kW und 400 Nm Dreh moment hinzu. Für die stärkeren Motoren steht eine Achtgang- Automatik zur Verfügung.
Der Komfort hat nicht zuletzt durch die Größe gewonnen, das Go-Kart-Gefühl am Lenkrad hingegen ist trotz der nach wie vor sehr niedrigen Sitzposition etwas verloren gegangen. Mit der Sonderausstattung Mini Driving Notes kann man Stoßdämpfer, Lenkung, Gas pedal reaktion und Sound seinen eigenen Vorlieben anpassen. Die Preisliste beginnt bei 23 900 Euro für den Cooper.

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