Rüsselsheim. Im Format und in der Grundform ganz ähnlich wie bisher, im Einzelnen aber frischer und sportlicher, ist die fünfte Generation des Opel Corsa seit Donnerstag im Handel. Innen verwöhnt sie mit schicken Farben, weichen Materialien und vorbildlich klaren Instrumenten.
Der Corsa ist das erfolgreichste Pferd in Opels Stall. Mehr als zwölf Millionen Exemplare wurden seit 1982 gebaut. Er ist wesentlich daran beteiligt, dass Opel in Verkauf und Marktanteil wieder deutlich zulegt. Der Corsa 4, gebaut seit 2006 und aufgefrischt 2011, sowie die neue Generation 5 folgen derselben Philosophie: Der Dreitürer soll Spaß machen, der Fünftürer hat Talente als Familienauto.
Der Grill erinnert mit seiner Chromspange an den Kleinst wagen Adam, die Scheinwerfer lassen sich für günstige 750 Euro mit Bi-Xenon bestücken. Eine Konturlinie prägt die Seite aller neueren Opel-Modelle, das Heck mit den breiten Leuchten wirkt deutlich kräftiger und masku liner. Die Länge wuchs um zwei Zentimeter auf 4,02 Meter, die Breite um drei Zentimeter auf 1,74 Meter, die Höhe nahm um einen Zentimeter auf 1,48 Meter ab. Der Radstand blieb mit 2,51 Metern gleich. Innen ändern sich die Platzverhältnisse kaum.
Fahrer und Beifahrer sind auf straffen Sitzen kommod unter gebracht, hinten reicht es zur Not auch für drei. Der Kofferraum fasst 285 Liter wie bisher. Im Dreitürer wächst der Laderaum durch Umklappen der Rücksitzlehne auf 1090 Liter - 40 Liter mehr als im Vorgänger.
Den Dreizylinder-Benziner mit Turbo und Direkteinspritzung, der nun im Corsa zum Einsatz kommt und den größten Fortschritt bedeutet, hat Opel bereits im Adam Rocks vorgestellt. Im Corsa mobilisiert er aus 998 Kubikzentimetern 90 PS/66 kW oder für nur 400 Euro mehr 115 PS/85 kW und je 170 Nm höchstes Drehmoment. Er verfügt als einer von wenigen seiner Art über eine Ausgleichswelle, die Vibrationen und Geräusche dämpft. Das Motörchen läuft - auch verglichen mit Vier zylindern - sehr kultiviert. Als Höchstgeschwindigkeiten werden 180 und 195 km/h angegeben, für den Spurt von null auf 100 km/h 11,9 und 10,3 Sekunden, als Norm verbrauch 4,5 und 5,0 Liter.
Zusätzlich steht ein 1,4-Liter-Turbobenziner zur Wahl. Er wurde von den stärkeren Aggregaten in Astra, Meriva & Co. abgeleitet. Mit 200 Nm bietet er mehr Zugkraft, mit 100 PS/74 kW aber weniger Leistung als der neue Dreizylinder - und ist 1100 Euro preiswerter. Die Höchstleistung steht ab 3500 U/min zur Verfügung, bei einer für einen Benzinmotor sehr niedrigen Drehzahl. Der Käufer kann also wählen zwischen einem drehfreudigen und einem zugkräftigen Motor.
Die weiteren Benziner (1,2 Liter, 70 PS/51 kW und 1,4 Liter, 90 PS/66 kW) wurden wie der 1,3-Liter-Diesel (75 PS/55 kW oder 95 PS/70 kW) vom Vor modell übernommen und weiterentwickelt. Alle erfüllen die Abgasnorm Euro 6. Das 90 PS/ 66 kW-Triebwerk gibt es - wieder eine Besonderheit - mit zwei verschiedenen Automatikgetrieben: mit einer klassischen Sechs stufen-Automatik und mit Easytronic, einem automatisierten Fünfgang-Schaltgetriebe für nur 575 Euro Mehrpreis.
Das Fahrverhalten gewinnt vor allem durch die neu abgestimmte elektrische Servolenkung mit City-Funktion für leichtes Rangieren. Stark ausgeweitet wurde das Angebot an meist aufpreispflichtigen elektronischen Assistenten bis hin zu automatischem Einparken und zur Frontkamera mit Verkehrszeichen-, Fernlicht- und Spurhalteassistent sowie Abstandsanzeige und Front kollisionswarner. Der Basispreis liegt unverändert bei 11 980 Euro.