Die zehnte Auflage eines Dauerbrenners

Frankfurt · Honda, Motorrad- und Autohersteller aus Japan, hat seinen neuen Civic in den Handel gebracht. Zu dem Kompakt wagen mit Schrägheck kommt im Herbst noch eine Stufen heck version hinzu.

 Foto: Honda

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Frankfurt Seit 1972 ist Hondas Baureihe Civic unterwegs. Das Kompaktmodell wurde einst weltweit im gleichen Look angeboten. Dann kamen die Jahre, in denen die Hersteller mit markt spezifischen Designs und Versionen für regionale Märkte ihr Glück versuchten. Die zehnte Generation des Civic mit Schrägheck soll nun wieder Autofahrer rund um den Globus erfreuen. Die Preis liste beginnt bei 19 990 Euro.
Zugelegt hat der Civic nicht nur bei seinen Maßen. Auch die Ausstattung mit Assistenzsystemen setzt ein Zeichen. Neue Proportionen geben dem Civic mehr Statur. In der Höhe hat er zwei Zentimeter verloren (1,43 Meter). Dafür ist er drei Zentimeter breiter (1,80 Meter) und bietet 3,7 Zentimeter mehr Radstand (2,70 Meter). Das bringt mehr Platz - vor allem für die Passagiere im Fond - und ein ordentliches Kofferraum volumen. Mindestens 420 Liter passen ins Gepäckabteil. Wer die Rücksitze umklappt, steigert das Fassungsvolumen auf bis zu 1267 Liter, abhängig von der gewählten Ausstattung.
Ein aggressives Design prägt die Front des Civic. Wie ein finsterer Samurai schaut er nach vorne. Das Heck wirkt dagegen arg zerklüftet. Der quer über die Heckscheibe verlaufende Spoiler mag den Druck auf die Hinterachse erhöhen - schön ist er nicht, und er schränkt obendrein die Sicht des Fahrers nach hinten ein.
In digitalen Cockpit bringen allein die rot, blau oder grün strahlenden Instrumente Farbe ins Spiel. Der Drehzahlmesser erscheint analog, die Geschwindigkeit wird digital angezeigt. Die Bedienung gelingt in den meisten Fällen intuitiv. Die Vordersitze bieten guten Seitenhalt und Langstreckenkomfort.
Geschärft haben die Entwickler nicht nur das Design. Auch das Fahrwerk wurde agiler und sportlicher abgestimmt. Der Civic lässt sich mit beeindruckender Präzision um die Kurven fahren. Kaum eine Korrektur ist notwendig, wenn der gewünschte Kurs erst einmal eingeschlagen ist. Die feinfühlige Federung bringt Ruhe ins Fahrverhalten. Auch eine neue Hinterachse mit Mehrlenker aufhängung trägt dazu bei. Die Bremsen begeistern sowohl mit gutem Ansprechverhalten als auch mit feiner Dosierbarkeit.
Zwei Turbobenziner sind im Programm. Der Dreizylinder mit 1,0 Litern Hubraum liefert 129 PS/ 95 kW und 200 Newtonmeter Drehmoment ab 1500 U/min. Die Durchzugskraft ist angenehm, das Arbeitsgeräusch hingegen weniger. Der Motor nörgelt und brummt wie Yogi Bär nach dem Winterschlaf. Außerdem sind deutliche Vibrationen zu spüren. Wer 1300 Euro zuzahlt, bekommt eine stufenlose Automatik, die den Normverbrauch um 0,1 Liter senkt.
Der größere Motor schöpft 182 PS/134 kW aus 1,5 Litern Hubraum und kommt auf ein Drehmomentmaximum von 240 Nm. 5,8 Liter Treibstoff verbraucht er nach der Norm. Seine Laufruhe ist gut. Drehfreudig und mit sport lichem Klang gibt er dem Honda jene vielbeschworene Agilität, mit der er schon früher Freunde gefunden hatte. Mit diesem Vier zylinder kostet der Civic in der Ausstattung Sport ab 27 960 Euro. Der Motor wird per Startknopf angelassen. Die Version Sport Plus lockt zusätzlich mit adaptiv ge regelten Stoßdämpfern.
Der Civic tritt schon als Basismodell mit einer umfangreichen Ausstattung an. Nicht nur Komfortansprüche werden bedient, auch Sicherheitssysteme wie Spurüberwachung, Notbremsfunktion, Fernlichtassistent und adaptiver Abstandstempomat gehören dazu. Das relativiert den Preis und verleiht dem Civic Vorbildcharakter.
Vor einer Woche ist die Schrägheckversion gestartet, im September folgen Stufenhecklimousine und Spitzenmodell Type R. Einen Dieselmotor hat Honda für Anfang 2018 angekündigt.

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