Ein Außenseiter setzt Maßstäbe

Leverkusen · Der Mazda CX-5 sieht gut aus, bietet viel Platz und hat den ersten Euro-6-Diesel in seiner Klasse. Besonders praktisch ist seine dreifach geteilte Rückbank. Käufer können zudem zwischen Front- und Allradantrieb wählen.

 Der Mazda CX-5 ist ein neues Angebot in der beliebten Klasse der kompakten sportlichen Mehrzweckfahrzeuge (SUV). Foto: Mazda

Der Mazda CX-5 ist ein neues Angebot in der beliebten Klasse der kompakten sportlichen Mehrzweckfahrzeuge (SUV). Foto: Mazda

Leverkusen. Kompakte sportliche Mehrzweckfahrzeuge, kurz SUV, verkaufen sich wie geschnitten Brot: etwa VW Tiguan, BMW X1 oder Ford Kuga. 1,3 Millionen waren es 2011 in Europa, dreimal so viele wie fünf Jahre zuvor. Kein Wunder, dass jetzt auch Mazda die kleinen SUV entdeckt. Der CX-5, der in diesen Tagen startet, ist mit 4,56 Metern Länge, 1,84 Meter Breite und 1,71 Meter Höhe etwas größer und geräumiger als der VW Tiguan, bereits als Grundmodell kräftig motorisiert und ein gutes Stück preiswerter.
An den BMW X1 erinnert die Seitenlinie mit der hochgezogenen Unterkante beim dritten Seitenfenster, mit Bügelfalte und Heckspoiler. Innen rechnet sich Mazda Bestmaße für Rücksitzpassagiere und Laderaum aus (503 bis 1620 Liter). Bedienungsschliff, Materialien und Verarbeitung überzeugen. Die Rücksitzlehne lässt sich in drei Teilen klappen (Karakuri), allerdings erst ab der mittleren Ausstattung.
Beim Antrieb setzt Mazda ein Zeichen. Der CX-5 kommt als Erster mit einem Euro-6-Diesel daher. Andere beklagen den Aufwand für diese ab 2014 verlangte strengste Stufe der Abgasreinigung. Sie fürchten, dass Dieselmotoren komplizierter, durstiger und vor allem teurer werden. Mazda hingegen - bei Selbstzündern bisher eher ein Außenseiter - bringt ein solches Aggregat vorzeitig sowie ohne Mehrpreis und Mehrverbrauch in Serie.
Die Japaner ließen sich dazu allerhand einfallen, etwa variable Steuerzeiten für jeweils ein Auslassventil pro Zylinder - für die Rückführung heißer Abgase vor allem beim Kaltstart. Kernpunkt aber ist das ungewöhnlich niedrige Verdichtungsverhältnis (14 : 1). Das lässt eine frühere und effek tivere Einspritzung zu, es entstehen weniger Stickoxide, die Verbrennung ist weicher und leiser.
Der neue Skyactiv-Diesel mobilisiert aus 2,2 Litern Hubraum 150 PS/110 kW oder 175 PS/129 kW und 380 beziehungsweise 420 Nm Drehmoment. Er gefällt bereits in der 150-PS-Version mit kräftigem Antritt, leisem Lauf und niedrigem Verbrauch. Die stärkere Variante setzt sich noch etwas nachdrücklicher in Szene: Spitze 207 statt 202 km/h, Beschleunigung von null auf 100 in 8,8 statt 9,2 Sekunden, Normverbrauch 5,2 statt 4,6 Liter (CO{-2}-Ausstoß 136 statt 119 g/km).
Drittes Triebwerk ist ein ebenfalls neuer 2,0-Liter-Benziner mit Direkteinspritzung und als Besonderheit mit besonders hoher Verdichtung (14 : 1 wie beim Diesel). Mit 165 PS/121 kW und 210 Nm bringt er den mit 1390 Kilogramm vergleichsweise leichten CX-5 in 9,2 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Alle Werte gelten für Frontantrieb. Mit Allrad ist er 60 Kilogramm schwerer und verbraucht einen halben Liter mehr. Für alle Motoren, für Front- wie Allradantrieb, stehen Sechsganggetriebe und Sechsstufen-Automatik zur Wahl. Die Handschaltung arbeitet leicht und exakt, die Bedienung insgesamt ist angenehm.

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