Ein kleines Coupé-Kraftpaket

Mit dem Paceman bringt Mini ein Coupé ins Kleinwagensegment. Den im Vergleich zur Konkurrenz etwa doppelt so hohen Preis sollen innovatives Design, Go-Kart-ähnliches Fahrgefühl und kräftige Motoren rechtfertigen.

 Der Paceman von Mini fällt durch seine bullige Front und die langsam abfallende Dachlinie auf. Foto: Mini

Der Paceman von Mini fällt durch seine bullige Front und die langsam abfallende Dachlinie auf. Foto: Mini

München. "Erstes Sports-Activity-Coupé im Premiumsegment der Klein- und Kompaktfahrzeuge" soll der Mini Paceman sein. Solche verschwurbelten Marketingsprüche sollen den Preis rechtfertigen, denn der kann doppelt so hoch ausfallen wie bei anderen Kleinwagen. Die weltweite Gemeinde junger und gut verdienender Fans nimmt ihn offenbar ohne Murren hin. Der Paceman hat sogar das Zeug, tatsächlich so etwas wie ein Schrittmacher zu werden - so die wört liche Übersetzung. Er macht Spaß im Ansehen, Anfassen, beim Drinsitzen und vor allem beim Fahren.
Die bullige Front, übernommen vom Modell Countryman, geht über in eine elegante, fast klassische Coupé-Linie mit sanft abfallendem Dach. Das kräftige Heck und der doppelte Auspuff sorgen für die obligate kräftige Ansicht von hinten - erstmals mit waagerechten Leuchten und mit Modellschriftzug.
Innen gibt es fast so viel Platz wie im Mini Countryman, der länger ist und einen größeren Radstand hat. Von ihm stammt auch die Bodengruppe. Beide Modelle werden im Werk Magna in Graz gebaut.
Sitzkomfort nicht nur vorne


Die zwei Sitze hinten genügen Erwachsenen auch auf längeren Strecken. Der Kofferraum mit hoher Ladekante und Geheimfach schluckt klassenübliche 333 Liter. Wenn die hinteren Lehnen vorgeklappt sind, liegt das Volumen bei 1080 Litern.
Das Innere beherrscht nach wie vor der Tacho in Suppen tellergröße. Tief und in der Mitte, liegt er völlig außerhalb des Fahrerblickfelds. Immerhin zeigt der Drehzahlmesser zentral vor dem Fahrer das gefahrene Tempo als Digitalzahl. Das ist typisch Mini und stört die Fans so wenig wie die umständlichen Kippschalter. Für die elektrischen Fensterheber gibt es jetzt Tasten in den Türen - ein Fortschritt für alle, die auch andere Autos fahren und diese Position gewöhnt sind.
Getreu seiner gehobenen Position in der Mini-Hierarchie gibt es den Paceman nur mit stärkeren Motoren: 122 PS/90 kW im Cooper, 184 PS/135 kW im Cooper S. Hinzu kommt der Cooper D mit 1,6 Litern und 112 PS/82 kW. Das Automatik-Modell schöpft dieselbe Leistung aus zwei Litern Hubraum. Den großen Diesel gibt es auch mit 143 PS/105 kW im Cooper SD. 2013 folgt der Benziner John Cooper Works mit 218 PS/160 kW und 280 Nm Drehmoment. Er hat serienmäßig Allradantrieb, bei den anderen Motoren kostet dieser 1700 Euro Aufpreis.
Auch der Paceman lässt das Go-Kart-Gefühl am Lenkrad aufkommen, das die Fans so schätzen: aufrechte Sitzposition, fester Seitenhalt, gute Übersicht nach vorn und nach den Seiten, knackige Schaltung und vor allem direkte Lenkung. Das serienmäßig tiefergelegte Fahrwerk bietet allerdings wenig Komfort, die optionalen 18- oder 19-Zoll-Reifen lassen ihn weiter schrumpfen. 23 800 Euro werden für den Paceman mit 122 PS mindestens fällig. Beim Cooper SD mit Allradantrieb sind es 30 200 Euro.

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