Ein neues Raumschiff für die Sternenflotte

Stuttgart · Mercedes-Benz beweist Mut: Die neue A-Klasse setzt bei der Karosserie auf herkömmliche Konzepte. Dadurch kommt es zum direkten Wettbewerb mit der starken Konkurrenz.

 Foto: Daimler

Foto: Daimler

Stuttgart. Als Mercedes-Benz 1997 erstmals die A-Klasse präsentierte, staunten die Kunden: Der 3,60 Meter lange, kompakte Wagen hatte einen pfiffigen doppelten Boden, der auch zukünftige Antriebstechnologien hätte aufnehmen können.
Die nun vorgestellte dritte Generation der A-Klasse hat mit dem bisherigen Modell nur noch den Namen gemeinsam. Alles andere erinnert sehr an die Fahrzeuge der Konkurrenten Audi und BMW. Mercedes hält es sogar für angebracht, einen sogenannten Jungdynamiker im Angebot zu haben. Anstelle eines Elektro-, Hybrid- oder Brennstoffzellenantriebs rückt der Hersteller das Modell A 250 Sport mit 211 PS/ 155 kW zu Preisen ab 36 860 Euro in den Vordergrund. Für diese Version ist eine Eroberungsrate von 50 Prozent im Gespräch. Das heißt, die Hälfte der Käufer hätte vorher ein Modell einer anderen Marke gefahren.
Der A 250 Sport weist unter anderem spezielle Front- und Heckanbauteile auf, ein von AMG-Ingenieuren entwickeltes straffes Fahrwerk, röhrenden Motorklang, Sportsitze mit integrierter Kopfstütze und einen glitzernden Diamantkühlergrill.
Zweifellos ist der Bruch mit dem bisherigen Hochdachkonzept mutig. Die aktuelle Karosserie stammt von Mark Fetherston, einem 35-jährigen Designer aus England. Ein Hingucker ist die A-Klasse allemal, auch in der etwas schmucklosen Einstiegsversion ab 23 980 Euro. Ebenso wie die Ausstattungen Style (Aufpreis 975 Euro) und Urban (Aufpreis 1487 Euro) kommt sie mit einem gut abgestimmten Fahrwerk daher. Immer an Bord ist der aus der neuen B-Klasse bekannte radargestützte Auffahrwarner.
Der Innenraum mit ordentlich verarbeitetem Cockpit und zeitgemäßen Mustern ist mindestens genauso überraschend wie das neue Blechkleid. Hinter dem Dreispeichenlenkrad befinden sich alle Knöpfe und Schalter dort, wo man sie vermutet. Freilich sind die fünf metallisch kühlen Runddüsen Geschmacks sache. Der vergleichsweise lange Radstand (2,70 Meter) erlaubt vorne wie hinten gute Platzverhältnisse. Das Gepäckabteil fasst 341 Liter, neun Liter weniger als im VW Golf.
Zur Markteinführung im September werden zunächst drei Benziner und zwei Diesel motoren mit Leistungen zwischen 109 PS/80 kW und 211 PS/ 155 kW angeboten.
Der A 200 CDI (136 PS/100 kW) hinterließ auf ersten Testfahrten nicht zuletzt wegen des sorgfältig gedämmten Motorraums einen sehr guten Eindruck. Die Benzinversion A 200 (156 PS/115 kW) verblüfft mit bemerkenswerter Durchzugskraft bereits knapp oberhalb von 1250 U/min. Die günstigste Version ist der Einstiegsdiesel A 180 CDI (109 PS/80 kW). Der Motor wird von Renault zugeliefert. In Verbindung mit dem Sechsgang-Schaltgetriebe liegt der Norm verbrauch bei vier Litern.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort