Er macht die Platzhirsche ganz nervös

Leverkusen · Leichtigkeit und Leidenschaft soll Mazdas neues Modell CX-3 ver einen. Der Wagen ist das erste kompakte sport liche Mehrzweckfahrzeug der japanischen Marke. Fahrkomfort und Platzangebot lassen kaum Wünsche offen.

 Foto: Mazda

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Foto: Ingo Barenschee (g_motor

Leverkusen. Kaum eine Klasse unter den Personenwagen ist derzeit so beliebt wie die sport lichen Mehrzweckfahrzeuge (SUV). Vor allem die kompakten Versionen der nicht immer allradgetriebenen, aber stets etwas hochbeinigen Kombi-Geländewagen verkaufen sich wie warme Semmeln. Im Kompaktsegment sollen in diesem Jahr in Deutschland 82 500 neue SUV zugelassen werden. Für 2016 rechnen Ex perten mit 109 000 Exemplaren. Wen wundert es also, wenn nun auch Mazda ein Modell anbietet, das sich mit Opel Mokka, Renault Captur oder {Scaron}koda Yeti messen will.
Der CX-3 kommt zum Einstiegspreis von 17 990 Euro mit Frontantrieb und einem 120 PS/ 88 kW starken 2,0-Liter-Benzinmotor auf die Straßen. 4,28 Meter lang ist der Fünftürer, seine Höhe bleibt mit 1,54 Meter deutlich unter den Maßen anderer Himmelsstürmer dieser Klasse. Seine Formen sind gefällig. Kodo nennt Mazda die schwungvolle Ver bindung der Proportionen und Radien. Einen ausgeprägten Wiedererkennungseffekt hat der CX-3 allemal. Er wirkt dabei nicht klobig, sondern eher fein gehobelt.
Gute Übersicht im Innenraum


Das gilt auch für den Innenraum und seine sehr übersichtlich gestalteten Bedienelemente. Intuitiv greift der Fahrer an die richtige Stelle und erwischt nach nur wenigen Kilometern des Kennenlernens die gewünschten Tasten und Drehknöpfe, ohne hinzusehen. Bei der Ausstattung und Verarbeitung hält sich die Begeisterung jedoch in Grenzen. Als Preisbrecher ist nur die Basisversion Prime-Line mit dem schwächeren Benziner ge listet. Sie hinterlässt einen eher dürftigen Eindruck. Die verwendeten Materialien wirken einfach - irgendwo muss der Schlagerpreis ja her kommen. Immerhin ist eine Klimaanlage an Bord, auch ein Audiosystem fehlt nicht.
Wer aber höhere Ansprüche hat und zum Beispiel Leicht metallräder wünscht, muss für die nächste Ausstattungsstufe Center-Linie gleich 2000 Euro mehr bezahlen. Nochmal 1900 Euro teurer ist die Exclusive- Line, die dann schon mit LED-Scheinwerfern, und Spurhalte assistent sowie Einparkhilfe ausgerüstet ist. Wer dann weitere 900 Euro drauflegt, bekommt die Ausstattung Sports-Line mit Rückfahrkamera, vielen Elementen in Ledernachbildung und einem Head-up-Display.
Für den 2,0-Liter-Benziner mit 150 PS/110 kW und Allradantrieb werden mindestens 24 690 Euro fällig, der 105 PS/77 kW starke 1,5-Liter-Diesel kostet 21 990 Euro. Auf der Straße macht der CX-3 seine Sache sehr gut. Lenkung und Bremsen arbeiten mit hoher Präzision, die Federung gefällt mit Ausgewogenheit, die Fahr geräusche sind niedrig. Vor allem der Diesel treibt das mindestens 1230 Kilogramm wiegende SUV ordentlich voran. 270 Newtonmeter Drehmoment halten sogar mehr, als sie versprechen. Der große Benziner wirkt dagegen etwas müde, besonders, wenn er mit dem kräftezehrenden sechsstufigen Automatikgetriebe (1500 Euro Aufpreis) und Allradantrieb kombiniert ist. Immer aber beweist der Mazda CX-3 ausgeprägte Kurventauglichkeit, wobei keine Wankbewegungen die Fahrt beeinträchtigen. Er ließ sich bei ersten Testfahrten wie ein gut abgestimmter Kompaktwagen durchs Gebirge bewegen.
Die Platzverhältnisse an Bord sind mehr als klassengerecht. Vorne herrscht Bewegungs freiheit in allen Richtungen, hinten sitzt man ebenfalls sehr an genehm. Der Kofferraum fasst zwischen 350 und 1260 Litern. Das ist kein Rekordwert, aber durchaus alltagstauglich. Damit wird der CX-3 zum ernstzunehmenden Konkurrenten der etablierten Kompakt-SUVs. Es könnte durchaus sein, dass die für dieses Jahr geplanten 7000 Stück schnell ausverkauft sind. 2016 legt Mazda nach: Bis zu 20 000 CX-3 sollen dann bei uns einen Käufer finden.

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