Fit für die Zukunft: TV testet Volvos neues Motorenprogramm

Trier · Volvo stellt sich für die Zukunft auf. Nachdem die Skandinavier, die seit 2010 zum chinesischen Geely-Konzern gehören, die Vergangenheit unter dem Dach der Ex-Mutter Ford verabschieden, schärft die Marke ihr Profil zusehends. Der TV hatte die Gelegenheit, die ersten selbst entwickelten Motoren von Volvo in der Praxis zu testen.

 Mit neuen, modernen Vierzylinder-Motoren positioniert sich Volvo für die Zukunft: TV-Foto: Jürgen C. Braun

Mit neuen, modernen Vierzylinder-Motoren positioniert sich Volvo für die Zukunft: TV-Foto: Jürgen C. Braun

Foto: Jürgen C. Braun

Wer Volvo hört, der denkt in erster Linie an sehr sichere Fahrzeuge, die seit Jahren auf diesem Gebiet Richtung weisend sind. Allerdings, und das war in der Regel nur einem verschwindend geringen Teil der Kundschaft bekannt, musste in Sachen Antriebstechnik gehandelt werden. Das hat Volvo jetzt getan, mit dem Ergebnis, das man sich nach und nach den von den Fünf- und Sechszylindern der Vergangenheit trennt und statt dessen auf das Downsizing-Prinzip setzt:

Das bedeutet in diesem Falle: kleinere, jeweils zwei Liter große Aggregate, die allesamt ihre Arbeit als Vierzylinder verrichten. Diesel gilt sowohl für Benzin-, wie auch für Dieselmotoren. Der Diesel D4 leistet 181 PS, der Benziner kommt als T5 auf 245 PS und als T6 mit einem Kompressor als Leistungsspritze auf stolze 306 PS. Volvo gibt den neuen nach eigenen Angaben zudem eine Verbrauchsminderung von rund 25 Prozent mit auf den Weg in die Zukunft des Premium-Herstellers. Bei allen Aggregaten handelt es sich um Direkteinspritzer, zudem erfüllen sie bereits die ab Herbst kommenden Jahres in Kraft tretende Abgasnorm Euro 6. Konsequenterweise werden die jetzt noch gängigen Fünf-. und Sechszylinder sukzessive aus dem Programm genommen.

Die neuen, in Eigenregie entwickelten, Motoren machten im ersten TV-Praxistest einen überzeugenden Eindruck: Wir fuhren unter anderem den XC 60, der mit rund einem Drittel Anteil aller Volvos immer noch der Bestseller in Deutschland ist. Der Zweiliter-Benziner ist sehr zivil in der Geräuschentwicklung, kommt aber dennoch kraftvoll aus dem niederen Drehzahlbereich heraus. Schon bei 1 500 Umdrehungen stellt das Triebwerk sein volles Drehmoment von 350 Newtonmetern zur Verfügung. Das ist für einen Ottomotor eine Welt, die in der Regel den Selbstzündern vorbehalten bleibt. Dennoch werden sich wohl die meisten Kunden für den neuen Diesel D4 mit 181 PS entscheiden.

Just zum Zeitpunkt der Einführung des neuen Motorenprogramms legt Volvo auch eine Achtgang-Automatik auf. Sie ist weiter gespreizt als das Vorgänger-Modell, sie verrichtet zudem ihre Arbeit fast unmerklich und auch um gut die Hälfte schneller. Souveräne Kraftentfaltung in Verbindung mit dem Zweiliter-Benziner ist das Ergebnis dieser Kooperation von Motoren- und Getriebetechnik. Die Achtgang-Automatik gibt es übrigens mit einem Aufpreis von 2250 Euro auch für den Diesel D4.

Dem immer stärker werdenden Trend zur Vernetzung des Fahrzeugs mit seiner Umwelt und zur Daten-Übertragung trägt Volvo mit dem neuen Infotainment-System "Sensus Connect Rechnung." Ein 7-Zoll-Farbbildschirm gibt beispielsweise alle beliebigen Web-Seiten wider, die sich über den Browser aufrufen lassen. Eine neue App mit dem Namen "Local Research" gibt Auskunft über Tankstellen, Restaurants und andere Orte, über die sich die Fahrzeug-Insassen informieren möchten. Und wer Nachfragen zum eigenen Fahrzeug hat, braucht dafür nicht im Handschuhfach nach der Bedienungsanleitung zu kramen und mal wieder an der eigenen Unordnung zu verzweifeln. Im Menü "My Car" wurde die Bedienungsanleitung nämlich digital hinterlegt

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