Gemischt aus Kombi und Geländewagen

Rüsselsheim · Der Opel Crossland X verbindet die Tugenden von Kombi und SUV. In dem neuen Modell steckt viel Technik von Peugeot. Die Preise sind günstig.

 Hinten wie vorne verleiht ein Unterfahrschutz dem kompakten SUV ein robustes Aussehen. Fotos: Opel

Hinten wie vorne verleiht ein Unterfahrschutz dem kompakten SUV ein robustes Aussehen. Fotos: Opel

Rüsselsheim Der neue Opel Crossland X ist ein 4,21 Meter langes Kompakt-SUV, das wie viele seiner Artgenossen grundsätzlich ohne Allradantrieb geliefert wird. Entwickelt wurde der Wagen in Kooperation mit Peugeot, aus dessen Regalen auch die Motoren stammen. Knackige Formen, viel Platz im Inneren sowie ein umfangreiches Komfort- und Sicherheitsangebot sollen die Kunden locken.
Der günstige Preis für das 81 PS/ 60 kW starke Basismodell mit einem nicht aufgeladenen 1,2-Liter-Dreizylindermotor liegt bei 16 850 Euro. Das aber kommt erst gegen Ende des Jahres auf den Markt. Bis dahin ist die 1,2-Liter-Turbomaschine mit 110 PS/81 kW die Einstiegsmotorisierung des Crossland X. Die ist jedoch an das höhere Ausstattungsniveau Edition gekoppelt und kommt so gleich auf 19 250 Euro. Nur 50 Euro mehr kostet der Basisdiesel mit 99 PS/73 kW, der in der Einsteigerausstattung Selection angeboten wird. In der nächsten Ausstattungsstufe Edition werden 21 700 Euro fällig.
Opels Jüngster bietet schon als Basismodell hinreichende Bequemlichkeit und jede Menge hilfreiche Assistenten. Der Crossland X kreuzt die Gene eines SUV mit denen von Van und Kombi. Der Wagen ist 16 Zentimeter kürzer als ein Astra, aber zehn Zentimeter höher als dieser. Ein steiler Bug mit optionalen Voll-LED-Scheinwerfern betont die Horizontale. Schmalbrüstig ist der Crossover-Opel allerdings nicht. Für ein echtes SUV-Format reicht diese Inszenierung zwar kaum, doch die Gestaltung ist tatsächlich neu. Allenfalls ist das Design mit dem der Crossover-Modelle von Peugeot vergleichbar, wie zum Beispiel dem 2008.
Beim Opel Adam hat sich der Crossland X die Chromrahmen über den Seitenfenstern abgeguckt, die den Eindruck erwecken, als schwebe das Dach über der Karosserie. Die starken Konturen geben dem Crossland X Charakter und eine eigene Gestalt. Im Innenraum herrscht großzügige Weite. Nur wenn der Chauffeur zum Schalthebel greift, begegnen seine Ellbogen denen des Beifahrers. Zu den höheren Ausstattungsstufen Edition und Innovation gehört eine Rückbank, deren drei Sitze einzeln um 15 Zentimeter in Längsrichtung verschoben werden können. Der Kofferraum fasst 410 Liter, bei nach vorn geschobener Rückbank 520 Liter. Bei umgeklappter Bank passen maximal 1255 Liter ins Gepäckabteil. Das ist guter Durchschnitt in der Kompaktklasse, aber weniger, als so mancher Kombi schafft.
Drei Benzinmotoren bietet Opel für den Crossland X an. Sie leisten 81 PS/60 kW, 110 PS/81 kW sowie 130 PS/96 kW. Die mittlere Version lässt sich statt mit einem manuellen Fünfganggetriebe für 1450 Euro Aufpreis mit einer sechsstufigen Automatik kombinieren. Die Verbrauchswerte liegen nach der Norm zwischen 4,8 und 5,1 Litern Super. Die beiden Diesel mit jeweils 1,6 Liter Hubraum bringen es auf 99 PS/73 kW sowie 120 PS/88 kW und konsumieren 3,6 und 4,0 Liter Treibstoff auf 100 Kilometer.
In dieser Fahrzeugklasse führt ein Dieselmotor zu einem ordentlichen Mehrpreis. Gut 2500 Euro sind dies beim Crossland X. Dass diese Summe durch den geringeren Verbrauch jemals wieder hereingefahren werden kann, ist unwahrscheinlich.
Die Benziner konnten auf ersten Testfahrten alle gefallen, besonders der kräftigere Turbo mit 130 PS. Er ist halbwegs laufruhig, vor allem aber durchzugsstark. Er macht dem Opel Beine. 206 km/h Spitze und 9,1 Sekunden für den Sprint von null auf 100 km/h können sich sehen lassen. Lenkung und Bremsen arbeiten tadellos. Nur die Schaltung hakelt bisweilen, und es sind deutliche Windgeräusche zu hören. Im Innenraum hat Opel aus Gewichts- und Kostengründen auf den Haltegriff am Dach verzichtet.
Dafür glänzt Opels Jüngster mit viel kostengünstiger Assistenz. Perfekte Vernetzung wird geboten, dazu gibt es LED-Licht und das große Navigationssystem für 1150 Euro. Rückfahrkamera und Parkpilot kosten samt Heizungen für Vordersitze und Lenkrad 810 Euro. Sogar ein Head-up-Display wird für 300 Euro angeboten. Empfehlenswert sind außerdem die ergonomischen Sitze vorn für zusammen 495 Euro. Verkehrszeichenerkennung, Totwinkel-Wächter und Spurassistent sind immer serienmäßig an Bord.
Der Crossland X löst den seit 2003 erhältlichen Meriva ab, dessen gegenläufig öffnenden Fondtüren wir vermissen werden. Opel betritt mit dem Crossover-Stil Neuland. Der stimmige Preis sowie die innovativen Ausstattungs-Details dürften zum Erfolg, den die Marke so dringend braucht, beitragen. Das neue Modell kann ab 24. Juni bei den Händlern Probe gefahren werden.

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