Gutes Fahrwerk und ein eigenes Gesicht

Rüsselsheim · Sein neues Cabrio Cascada hat Opel mit einem klassischen Stoffverdeck ausgestattet. Die Kon kurrenten in der Mittelklasse, Peugeot 308 CC, Renault Mégane CC und VW Eos, verfügen hingegen über Klappdächer.

 Das neue viersitzige Opel-Cabrio Cascada hat ein Stoffverdeck und ist ab 25 945 Euro zu haben. Foto: GM Company

Das neue viersitzige Opel-Cabrio Cascada hat ein Stoffverdeck und ist ab 25 945 Euro zu haben. Foto: GM Company

Rüsselsheim. Opels neues Cabrio Cascada will mit deutlich teureren Cabrios konkurrieren. Es bietet über seinen vier Sitzen ein kuscheliges Stoffdach, das sich automatisch öffnet. 25 945 Euro kostet der Einstieg in die Open-Air-Klasse. Klimaanlage, Radio und Einparkhilfe gibt es dafür schon serienmäßig.
Als Basis nutzt der 4,70 Meter lange Cascada Chassis-Komponenten des 30 Zentimeter kürzeren Astra und das der GTC-Version vorbehaltene Sportfahrwerk. Das zeigt auch im Cabrio ausgeprägte Nehmerqualitäten. Mit seiner feinen Lenkung agil in Kurven und dennoch nicht zu hart für schlechte Fahrbahnen, findet es einen Kompromiss zwischen sportlichem Charakter und entspanntem Gleiten.
Dennoch ist der Cascada kein Astra, der aufgeschnitten und weichgespült wurde. Mit feinen Strichen haben ihm die Designer ein eigenes Gesicht gegeben. Die Silhouette mit gestreckteren Formen hat ohnehin eine eigene Linie. Noch auffälliger wird das im Innenraum. Sauber verarbeitete Verkleidungen, Chrom und Leder geben dem Cascada den Hauch von Premium. Die Platzverhältnisse stimmen ebenfalls. Auf den beiden Einzelsitzen im Fond kann man sich hinreichend gemütlich einrichten, vorn herrscht in keiner Dimension Mangel. Sogar für den Gepäcktransport taugt der Cascada. Zumindest bei geschlossenem Verdeck passen bei nach vorn geklappten Rücksitzlehnen 750 Liter in den Kofferraum. Wer offen fahren will, muss sich wegen des Verdeck kastens mit 280 Litern Stau volumen zufriedengeben.
Die groß geschnittene Stoffmütze öffnet und schließt elek trisch in jeweils 17 Sekunden - und das bis Tempo 50. Doch nur wer 300 Euro Aufpreis bezahlt, bekommt den Cascada mit drei lagigem Stoffverdeck und einen wirklich leisen Innenraum. Beim offenen Fahren schützen Windschotts die Insassen vor stürmischen Verwirbelungen: eines vorn und ein kleines hinten, das zwischen den Kopfstützen ein geklinkt wird.
Der neue 1,6-Liter-Turbo benziner passt sehr gut ins Opel-Cabrio. Seine 170 PS/125 kW entfaltet er auf sehr harmonische Weise. Ein hohes Drehmoment schon bei niedriger Drehzahl erlaubt äußerst schaltfaules Fahren. Das ist auch gut so, denn das manuelle Sechsgang-Getriebe zählt nicht zu den Preziosen unter den Schaltboxen. Turboloch und Dröhn-Arien liegen dem Vierzylinder fern. Der Norm verbrauch liegt bei 6,3 Litern. Zwei weitere Turbo-Vierzylinder mit 120 PS/88 kW und 140 PS/ 103 kW sowie zwei Diesel mit 165 PS/121 kW und 195 PS/ 143 kW komplettieren die Motorenpalette.
Ausgeblieben ist die längst fällige Überarbeitung der überfrachteten Mittelkonsole, die der Cascada als komplettes Bauteil vom Astra übernimmt. Selbst für Opel-erfahrene Chauffeure gestaltet sich die Bedienung immer wieder aufs Neue als anstrengend. Auch die groben Pixel des Navigationsbildschirms entsprechen nicht dem Stand der Technik. Solche Details könnten Kunden abschrecken, die auf Premium Wert legen.

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