Kleine Zeitenwende bei Renault

Brühl · Kleine Vans sind aus der Mode, findet Renault und präsentiert den Captur, einen hochbeinigen Ab leger des Clio. Er ist ein sogenannter Crossover, eine Mischung aus Limousine und sportlichem Mehrzweckfahrzeug (SUV).

 Renaults neues Modell Captur gibt es ab dem 8. Juni. Foto: Renault

Renaults neues Modell Captur gibt es ab dem 8. Juni. Foto: Renault

Brühl. Mit dem neuen Captur stellt Renault ein 4,12 Meter langes Auto auf die Straße, dem Passanten bei ersten Testfahrten neugierig hinterher schauten. Das liegt nicht nur an den Linien und Rundungen, die Renaults Chefdesigner Laurens van Ackeren ersonnen hat. Sie sind ganz ähnlich am sechs Zentimeter kürzeren neuen Clio und am 15 Zentimeter längeren Kombi Clio Grandtour zu sehen. Auch die Kontrastfarben für die Dachpartie - zwischen Schwarz, Weiß und Orange kann gewählt werden - ziehen die Blicke auf sich.
Der Bug mit dem großen Renault-Rhombus zeigt das gleiche Gesicht wie der Clio und das Elektroauto Zoe. An den Flanken lässt der Captur mit nach innen und außen gerundeten Flächen die Muskeln spielen. Der Kunststoffschweller unterhalb der Seitentüren, den ab der mittleren Ausstattung eine Chromleiste ziert, ist wuchtig - ebenso die aufgesetzten dunklen Radläufe. Abgesehen vom rundum verlaufenden Rammschutz und der leicht erhöhten Bodenfreiheit (17 Zentimeter) hat das Auto allerdings keine Gelände fähig keiten. Angetrieben wird ausschließlich die Vorderachse, eine Allrad version ist nicht vorgesehen.
Auch ohne 4x4-Option bedeutet der Crossover eine kleine Zeitenwende für Renaults Modellpolitik. Statt auf eher kastige Mikrovans setzt die Marke nun voll auf eine modische Mischung aus hoher Sitzposition, flexiblem Innenraum und weithin sicht barer Geländewagenoptik. Der Wunsch der Marketingabteilung lautet: Menschen, die sich bisher für Autos wie den kürzlich ein gestellten Renault Modus inter essierten, sollen sich ab sofort für den Captur begeistern. Zu den schärfsten Konkurrenten zählt neben dem Peugeot 2008, dem Mini Countryman und dem Opel Mokka auch das Modell Juke der Konzernschwester Nissan.
Das Handschuhfach des Captur hat keine herkömmliche Klappe, sondern ist als geräumiges Schubfach ausgeführt. Auf Wunsch gibt es abziehbare Sitzbezüge, die sich bei 30 Grad waschen lassen und auch nachbestellbar sind. Viel Platz erwartet die Mitfahrer auf der Rückbank. Sie lässt sich um 16 Zentimeter in Längsrichtung verschieben, was entweder für reichlich Beinfreiheit sorgt oder den Gepäckraum von 377 auf 455 Liter vergrößert.
Zur Markteinführung am 8. Juni stehen drei Turbo-Motoren zur Wahl: zwei Benziner (90 PS/ 66 kW und 120 PS/88 kW) sowie ein sparsamer 90-PS-Diesel, der sich nach der Norm mit 3,6 Litern Kraftstoff begnügt. Den stärkeren Benziner gibt es nur mit automatischem Doppelkupplungs getriebe, das angenehm zwischen seinen sechs Gängen hin- und herschaltet.

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