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Köln · Der kompakte Volvo C30 von 2´006 mit dem "Schneewittchensarg-Heck" ist kein großer Erfolg in Europa geworden, wo nur ein Drittel aller Käufer in dieser Klasse einen Dreitürer bevorzugen. Diesen Mangel bügelt der schwedische Hersteller nun mit dem neuen V40 aus.

 Ab September bietet Volvo den fünftürigen Kompaktwagen V40 an. Foto: Volvo

Ab September bietet Volvo den fünftürigen Kompaktwagen V40 an. Foto: Volvo

Köln. Der neue Volvo V40 ist ein fünftüriger, 4,37 Meter langer Kompaktwagen mit Schrägheck, der mit seiner Typenbezeichnung die Namensgebung bei Volvo durcheinanderbringt. Denn der Großbuchstabe V kennzeichnete bisher die Kombis der Marke.
Von vorn wirkt er mit sehr schräger Windschutzscheibe glatt geschliffen. Er kommt schmucklos daher und hat keine ausgeprägten Stoßfänger. Am Heck erheben sich die Leuchtgruppen wie zwei flackernde Flammen. Das Einzige, was an eckige Volvo-Zeiten erinnert, sind die nach innen gewandten Zacken in der Gepäckraumklappe.
Wenig großzügig wirkt das Staufach dahinter. Obwohl der V40 immerhin 17 Zentimeter länger ist als der VW Golf, fasst er nur 335 Liter und damit 15 weniger als der Klassenprimus. Die Ladekante ist mit 77 Zentimetern überdurchschnittlich hoch. Die Armaturentafel ist klar gegliedert und ansehnlich dazu. Reisende sitzen hier bequem. Beim Einstieg in den Fond müssen sie jedoch wegen der abfallenden Dachlinie den Kopf einziehen.
Vom französischen PSA-Konzern kommt der 1,6-Liter-Basisdiesel. Den Fünfzylinderdiesel (2,0-Liter) baut Volvo selbst. Die Benzinmotoren mit 1,6 und 2,0 Litern Hubraum liefert vertragsgemäß Ford - noch bis mindestens 2017. Der Radstand von 2,65 Metern und das Fahrwerk insgesamt verraten, dass Volvo die Plattform des Ford Focus nutzt.
Der V40 D2 mit PSA-Motor erreicht einen Normverbrauch von 3,6 Litern Diesel. In den Leistungsstufen von 150 PS/110 kW und 189 PS/132 kW besticht der 1,6-Liter-Benziner von Ford durch höchste Drehmomentwerte von 240 Newtonmetern über ein breites Drehzahlband von 1600 bis 4000 beziehungsweise 5000 U/min. Eine solche Motorcharakteristik ermöglicht hohe Durchzugskraft fast aus dem Stand, dazu schaltfaules und mithin sparsames Fahren. Bei ersten Testfahrten im D2-Einstiegsdiesel war es bei ansteigenden Fahrbahnen jedoch öfter erforderlich, zurückzuschalten.
Vorbildliche Sicherheit gilt als Volvos Markenzeichen. Im neuen V40 erkennt der Notbremsassistent, der bis 50 km/h aktiv wird, nicht nur Fahrzeuge vor dem Auto, sondern auch Fußgänger. Um diese zu schützen, entfaltet sich bei einem Zusammenprall von Mensch und Maschine als Weltneuheit ein Fußgänger-Airbag, der einen Teil der Motorhaube, der Windschutzscheibe und der vorderen Dachsäule abdeckt. Im Paket mit Toter-Winkel-Assistent, Verkehrsschilderkennung und Heckkamera, die beim rückwärts Ausparken vor herannahenden Fahrzeugen warnt, kostet der technische Aufwand 1980 Euro Aufpreis.
Die Preisliste beginnt beim V40 T3 mit 1,6-Liter-Benzinmotor bei 24 680 Euro. Der wohl begehrtere Einstiegsdiesel D2 kostet 300 Euro mehr.

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