Raumfahrzeug zum kleinen Preis

Brühl · Die Renault-Tochter Dacia weitet ihr Angebot nochmals aus. Der neue Lodgy ist ein 4,50 Meter langer Kompaktvan mit viel Platz zu konkurrenzlosem Preis. Die Basisversion gibt es für sehr günstige 9990 Euro.

 Ein neuer Dacia Lodgy kostet nicht mehr als vergleichbare vier Jahre alte gebrauchte Vans. Foto: Dacia

Ein neuer Dacia Lodgy kostet nicht mehr als vergleichbare vier Jahre alte gebrauchte Vans. Foto: Dacia

Brühl. Dacia, Renaults rumänische Tochter, abeitet an ihrem Erfolg. Nach den Limousinen Logan und Sandero, dem Kombi MCV, dem sportlichen Mehrzweckfahrzeug (SUV) Stepway und dem Duster als Off roader erscheint Mitte Juni der Lodgy. Er ist ein kompakter Van, so etwas wie der Touran von Dacia: bei Bedarf Platz für sieben Personen, bis zu 2617 Liter Laderaum. Form, Technik und Ausstattung sind einfach, der Preis unschlagbar: ab 9990 Euro.
Mit 4,50 Metern ist der Dacia-Van zehn Zentimeter länger als der Marktführer VW Touran, Breite (1,75 Meter) und Höhe (1,71 Meter) sind nahezu gleich. Seiten und Heck ragen fast senkrecht auf. Das ergibt vielleicht keine besonders elegante Form, aber sehr viel Platz. 827 Liter Kofferraum beim Fünfsitzer und 2617 Liter bei umgeklappter Rückbank sind der neue Maßstab für einen Kompaktvan. Beim Touran beispielsweise ist der Laderaum mehr als 600 Liter kleiner. Einladen darf man je nach Lodgy-Modell über 600 Kilogramm, anhängen bis zu 1400 Kilogramm. Zwei Sitze für die dritte Reihe müssen extra geordert werden (590 Euro). Sie bieten Platz auch für Erwachsene. Werden sie nicht gebraucht, lassen sich die Lehnen wie üblich umklappen. Sie können auch wie Kinosessel nach vorne an die mittleren Sitze geklappt oder auch ganz heraus genommen werden.
Fahrer und Beifahrer haben üppige Kopffreiheit. Die hohe Sitzposition, große, klare Instrumente sowie die exakte Schaltung erleichtern das Fahren. Die wenigen Knöpfe und Hebel lassen sich einfacher bedienen als die vielen in manchen teuren Autos. Die Hupe mit piepsigem Ton allerdings will durch Eindrücken des Blinkerhebels bedient werden - eine gefährliche Renault-Unart, die sich bei der Tochter Dacia leider wieder findet.
Basismotor ist ein betagter und recht lauter 1,6-Liter-Vierzylinder-Benziner mit Zweiventil-Technik, 83 PS/61 kW und nur 134 Nm maximalem Drehmoment. Viel besser kann es der moderne 1,2-Liter-Turbo, der ab Sommer für 1500 Euro Aufpreis angeboten wird: 115 PS/85 kW, 190 Nm Drehmoment bereits ab 2000 U/min, Spitze 179 statt 160 km/h, Beschleunigung von null auf 100 km/h in 10,6 statt in mühsamen 14,5 Sekunden. Er verbraucht sogar erheblich weniger: nach der Norm 5,8 statt 7,1 Liter. Außerdem gibt es den aus vielen Renault-Modellen bekannten 1,5-Liter-Diesel in zwei Versionen: 90 PS/66 kW, 200 Nm, und 107 PS/79 kW, 240 Nm.
Beim ersten Kennenlernen gefiel der 90-PS-Motor besser. Der stärkere Diesel leidet unter einem ausgeprägten Turbo-Loch, erfordert also vor allem auf Bergstrecken häufiges Schalten. Er verbraucht nur unwesentlich mehr (4,4 statt 4,2 Liter nach Norm) und ist teurer, auch weil er als Einziger mit einem Sechsganggetriebe aufwartet. Automatik ist vorläufig nicht im Programm. Ein ordentlicher Komfort kennzeichnet das im Prinzip vom Renault Modus übernommene und verlängerte Fahrwerk.

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