Raumwunder mit guten Manieren

Brühl · Der Hersteller Citroën hat die dritte Generation seines kompakten Vans C4 Picasso ins Rennen geschickt. Auf allen fünf Sitzen und im Gepäckabteil herrschen großzügige Platzverhältnisse.

 Kürzer als der Vorgänger, aber mit mehr Platz im Innenraum: Citroëns neuer C4 Picasso. Foto: Citroën

Kürzer als der Vorgänger, aber mit mehr Platz im Innenraum: Citroëns neuer C4 Picasso. Foto: Citroën

Brühl. Von Citroëns Familienvan C4 Picasso ist eine neue Generation auf dem Markt. Das Basismodell mit einem 120 PS/88 kW starken 1,6-Liter-Benzinmotor kostet ab 19 900 Euro. Der 4,43 Meter lange Fünftürer wird sich seine neue Bodengruppe mit der C4-Limousine und dem Schwestermodell Peugeot 308 teilen.
Die Karosserie ist zwar vier Zentimeter kürzer als die des Vorgängers, der Radstand dagegen um satte 5,5 Zentimeter gewachsen. Das bringt mehr Platz im Innenraum. Auf allen Sitzen herrschen großzügige Verhältnisse. Auch die Optik des in den gehobenen Versionen mit einer elektrisch öffnenden Kofferraumklappe ausgerüsteten Kompaktvans ist gelungen. Obwohl seine Rückleuchten an die des VW Golf erinnern, trägt er klare Charakterzüge der französischen Marke.
Ein designerisches Manko ist die Führung der Sonnenblenden am sonst als angenehm empfundenen, in allen Versionen serienmäßigen Panoramadach. Zerzupft und billig wirkendes Plastik teilt die große Glasfläche auf unschöne Art. Das können andere besser. Dabei legt Citroën doch so viel Wert auf gute Qualität. Die Einrichtung im übrigen Innenraum besteht eine kritische Prüfung. Verkleidungen, Tasten und Schalter machen einen hoch wertigen Eindruck. Der Monitor, der variabel das Tempo, die Drehzahl, Füllstände und auch die Navigationskarten darstellt, zeigt perfekte Grafiken. Sogar eine vom USB-Stick geladene, private Fotoauswahl kann er anzeigen - das wolle der Kunde so, sagt Citroën. Der Monitor ist in der Mitte der Armaturentafel platziert und deshalb nicht immer gut ablesbar.
Der Innenraum ist variabel. Bei gehobener Ausstattung kann die Beifahrersitzlehne nach vorne umgelegt werden, und die drei Einzelsitze im Fond sind in Längsrichtung verschiebbar. Ihre Lehnen klappen etwas widerspenstig in die Horizontale - wir schreiben das jedoch der Jungfräulichkeit der Mechanik im Testwagen zu. Der Kofferraum fasst wenigstens 537 Liter, das entspricht gegenüber dem Vorgänger einer Steigerung um 40 Liter. Maximal passen 1410 Liter hinein. Das Gepäckabteil lässt sich dank niedriger Ladekante und großer Hecköffnung leicht befüllen.
Zwei Benziner mit 120 PS/ 88 kW und 156 PS/115 kW sowie zwei Diesel mit 92 PS/68 kW und 115 PS/84 kW stehen zum Marktstart zur Wahl. Alle haben 1,6 Liter Hubraum. Mit einer Stopp-Start-Automatik sind nur die Dieselmotoren ausgerüstet. Sie verbrauchen 3,8 beziehungsweise 4,2 Liter Treibstoff, die Benziner verlangen 6,0 und 6,3 Liter Super auf 100 Kilometer.
Gut gefallen hat uns bei ersten Testfahrten vor allem der 156-PS-Benziner mit seinem kräftigen Turbomotor, der es schon bei 1400 U/min auf 240 Newtonmeter Drehmomentspitze bringt. Er arbeitet leise und geschmeidig, während sogar dem stärkeren Diesel überzeugende Durchzugskraft fehlt. Das Triebwerk verrichtet sein Werk eher brummig.
Wohlgefällig ist dagegen die Federung. Hier pflegt Citroën geschätzte Tugenden. Sanft und sachte bügelt sie Asphaltfalten aus, die Karosserie neigt sich dennoch kaum über Gebühr aus den Kurven.

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