Rennsemmel soll männliche Käufer locken
Rüsselsheim · Opel hat den kleinen Adam ins Fitnessstudio geschickt. Herausgekommen ist die neue S-Version, die 150 PS/110 kW leistet und mit ihrem sportlichen Auftritt vor allem Männer begeistern soll.
Rüsselsheim. Der Verkaufserfolg des Kleinwagens Adam freut Opel. Seit 2013 wurden 120 000 Stück des 3,71 Meter langen Dreitürers verkauft. Und er dreht seine Runden im Motorsport im Adam-Cup. 190 PS/140 kW liefern die Vierzylindermotoren der Wettbewerbsrenner. Die Lücke zur bislang stärksten Motorisierung des kleinsten Opels schließt nun der Adam S. Dank Turbo lader holt er 150 PS/110 kW aus 1,4 Litern Hubraum. Wer das Plus an Leistung und Fahrspaß will, muss 18 690 Euro bezahlen.
Eine neue Abstimmung der Federn und Dämpfer, die verstärkte Hinterachse und eine direktere Lenkung verleihen dem Adam ein noch knackigeres Fahrverhalten. Geringe Karosserie neigung in Kurven und ein agiles Einlenkverhalten geben ihm noch mehr von jenen Tugenden, die schon den Mini oder den Fiat 500 zu Publikumslieblingen gemacht haben.
Die Federung bietet einen noch ausreichenden Komfort. Der Adam S muss nicht ständig auf letzter Rille bewegt werden - entspanntes Dahingleiten in der Stadt und auf der Landstraße ist ebenso möglich. Dabei ist die angenehme Leistungsentfaltung des Vierzylinders hilfreich. 220 Nm liefert er als maximales Drehmoment. Es liegt zwischen 3000 und 4500 U/min an und erlaubt schaltfaules Fahren.
Angenehmer Klang
Ordentlichen Vortrieb ent wickelt der scharfe Adam schon bei etwa 1600 U/min. Begleitet wird die Beschleunigung von einem angenehmen Klang, der sich aus kehligem Ansaug- und kernigem Auspuffgeräusch zusammensetzt. In 8,5 Sekunden erreicht Viersitzer, der 1180 Kilogramm wiegt, aus dem Stand die 100-km/h-Marke. Seine Spitze liegt bei 210 km/h, und damit er auch bei Höchsttempo die Haltung nicht verliert, bringt ein Dachspoiler am Heck ordent lichen Abtrieb für die Hinter achse: 400 Newton sorgen zu verlässig für Bodenhaftung.
5,9 Liter Super für 100 Kilo meter gibt Opel als Norm verbrauch an, in der Praxis dürfte der Konsum eher um sieben Liter pendeln. Das liegt neben der höheren Motorleistung auch am kürzer übersetzten Sechsgang getriebe, das sich leicht und präzise schalten lässt und die Elastizität verbessert.
Zusätzlich zu den zahlreichen Individualisierungsoptionen, die in der Adam-Baureihe ohnehin zu finden sind, gibt es für die S-Variante auf Wunsch rot lackierte Bremssättel für alle vier ver größerten Scheibenbremsen und exklusive Leichtmetallräder im 17- und 18-Zoll-Format.
Die S-Symbole an den Mittelsäulen, am Armaturenbrett und am Heck gehören zur Serien ausstattung. Aufpreis kostet der im Zielflaggenmuster gestaltete Dachhimmel sowie das in roter oder blauer Kontrastfarbe lackierte Blechdach (350 Euro).
Mit der S-Version des knuffigen Kleinwagens will Opel nun vermehrt männliche Käufer er reichen. Bisher haben sich vornehmlich Evas für den Adam entschieden: 70 Prozent der Kunden sind weiblichen Geschlechts.