Seat surft erfolgreich auf der SUV-Welle

Weiterstadt · Eine SUV-Version seines Kleinwagens Ibiza bietet Seat ab November an. Der neue Arona begeistert schon jetzt vor allem jüngere Kunden.

 Der neue Seat Arona kommt am 4. November in den Handel. Er zählt zur wachsenden Klasse der kleinen SUVs. Fotos: Seat

Der neue Seat Arona kommt am 4. November in den Handel. Er zählt zur wachsenden Klasse der kleinen SUVs. Fotos: Seat

 Auf Wunsch lackiert Seat das Dach des Arona in einer Kontrastfarbe: grau, schwarz oder orange.

Auf Wunsch lackiert Seat das Dach des Arona in einer Kontrastfarbe: grau, schwarz oder orange.

 Für das kleine SUV stehen modernste Assistenzsysteme samt Internetanbindung zur Verfügung.

Für das kleine SUV stehen modernste Assistenzsysteme samt Internetanbindung zur Verfügung.

Produktion der Seite:
Martin Lindemann
Inge Meyer
Weiterstadt Die SUV-Welle wogt weiter. Nun hat Seat etwas auf die Räder gestellt, was viele begeistern wird. Ähnlich wie VW jüngst den Golf mit pfiffigen Formen zum SUV T-Roc aufgeblasen hat, haucht Seat jetzt dem Ibiza den Atem von Crossover-Design und Leicht-Geländewagen ein und legt den Kleinwagen höher. Der neue Arona will dabei keineswegs mehr Gelände wagen, es gibt ihn zu allererst mit Frontantrieb und mäßiger Bodenfreiheit. Für den Offroad-Ritt reicht das niemals.
Dahin soll die Reise auch gar nicht führen. Das kleine Sport Utility Vehicle (SUV) tritt im überbordenden Erfolgssegment des Marktes am 4. November zu Preisen ab 15 990 Euro an. Es wird sich verkaufen wie geschnittenes Brot.
4,14 Meter streckt sich der Arona in die Länge, damit übertrifft er den Ibiza um fast acht Zentimeter, auch in der Höhe (1,55 Meter) bietet er zehn Zentimeter mehr. Das bringt innen mehr Raum. Die ebenfalls höher positionierten Sitze sorgen für einen guten Ausblick aufs Verkehrsgeschehen und erleichtern obendrein das Ein- und Aussteigen.
Die Schalttafel neigt sich dem Fahrer zu und macht so auf der rechten Wagenseite Platz für freiere Entfaltung. Vom Gefühl her wirkt das Raumangebot größer, als es tatsächlich ist. Clevere Design- und Funktionskniffe machen den Arona innen zum Scheinriesen.
Allerdings herrscht tatsächlich nirgendwo auch nur im Ansatz Enge. Vorne geht es großzügig zu und hinten sitzen mittelgroße Passagiere noch mit guter Kniefreiheit recht luftig. Mit Gepäck muss man nicht sparen. 400 Liter mindestens stellen ein sehr beachtenswertes Kofferraumvolumen dar und lassen eine einzelne Einkaufstüte schon sehr verloren aussehen. 1280 Liter als maximales Volumen können sich ebenfalls sehen lassen.
Bunt und variantenreich soll der Arona sein. Der farbenfrohe Auftritt passt vortrefflich zur Mentalität des spanischen Herstellers und steht bei der anvisierten jugendlichen Kundschaft hoch im Kurs. Neue Farbtöne und die grau, schwarz oder orange lackierten Dächer sorgen für insgesamt 68 Kombinations-Möglichkeiten. Dazu gesellt sich ein gut besetztes Ensemble an Leichtmetallrädern. Das macht jeden Arona schon ziemlich individuell.
Wer nun noch den Innenraum aufpreispflichtig verschönt und auch hier dem Spiel mit den Farben frönt, kann beinahe schon von einem Unikat sprechen, das er da bei Seat konfiguriert hat. Dass die Verarbeitung tadellos ist und ausschließlich Materialien von hoher Qualität Verwendung gefunden haben, macht das spanische SUV umso begehrenswerter.
Drei Benziner und zwei Diesel sind zum Start des Arona im Angebot. Den Einstieg markiert der 1,0-Liter-Turbobenziner mit drei Zylindern und 95 PS/70 kW. Auf ihn folgt das wohl am meisten nachgefragte Aggregat: der gleiche Motor, diesmal jedoch mit 115 PS/85 kW, der auch in der Kombination mit dem Doppelkupplungsgetriebe agil und angenehm leise ans Werk geht. Er genehmigte sich im Test 6,7 Liter auf 100 Kilometer (Normverbrauch: 5,0 Liter Super).
Der dritte Benziner ist ein neuer 1,5-Liter-Vierzylinder, der mit Turboladung auf 150 PS/110 kW kommt und sich dank seiner Zylinderabschaltung im Test mit 7,2 Litern auf 100 Kilometer begnügte (Normverbrauch: 5,1 Liter Super). Fahrwerk und Lenkung sind gut aufeinander abgestimmt. Dass die Federung den Kompromiss zwischen straffer, sportlicher und komfortabler Abstimmung schafft, ist einem höheren und damit teureren technischen Aufwand zu verdanken.
Zur Wahl stehen außerdem zwei Diesel mit 1,6 Liter Hubraum, die es in den Leistungsstufen 95 PS/70 kW und 115 PS/85 kW gibt. Der höhere Preis lässt sich nur wieder hereinfahren, wenn man im Jahr mehr Kilometer abspult, als es bei Kleinwagen im Durchschnitt üblich ist. Im Juni des nächsten Jahres wird sich eine Erdgas-Variante zum Angebot gesellen.
Die mögliche Ausstattung für den Arona ist kaum zu überbieten. Die serienmäßige dagegen ist eher bescheiden. Das Basismodell Reference für 15 990 Euro kommt ohne Radio und Klimaanlage daher. Irgendwie muss der vermeintlich günstige Einstiegspreis ja möglich sein. Internetanbindung, Soundsystem, Assistenzsysteme und Komfortausstattung werden erst in den höherwertigen Versionen Style, Xcellence und FR geboten oder sind aufpreispflichtig. Die Xcellence-Version kostet mit dem 95-PS-Dieselmotor ab 23 520 Euro. Zum Lieferumfang zählen zum Beispiel Klima-Automatik, Audio- und Mediasystem mit Sprachsteuerung und Acht-Zoll-Touchscreen-Bildschirm, Einparkhilfe, Tempomat, Müdigkeitswarner, schwarzer Dachhimmel, Regensensor und schlüsselloses Schließ- und Startsystem.
Der Arona könnte ein Erfolgsmodell werden. Das zeigt das rege Interesse schon vor der Markteinführung. So haben bereits rund 1000 Kunden den Wagen bestellt, ohne eine Probefahrt gemacht zu haben.

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