So ein Mist

Trier · Vogelkot, der vor allem im Sommer oft zur Alltagsplage wird, verunreinigt Autos und greift deren Lack an. Ist das nur eine böse Mär oder bittere Wahrheit? Die schlechte Nachricht: Das Zeug greift den Lack wirklich erheblich an und wirkt bis runter aufs Blech. Die gute: Man kann etwas dagegen tun.

 Auf der Scheibe nur halb so schlimm wie auf der Karosserie: Insekten und Vogelkot. TV-Foto: Jürgen C. Braun

Auf der Scheibe nur halb so schlimm wie auf der Karosserie: Insekten und Vogelkot. TV-Foto: Jürgen C. Braun

Trier. Alle Vögel sind schon da … Das bekannte Volkslied hat mitunter auch seine Schattenseiten. Dann nämlich, wenn nicht nur die Vögel, sondern auch ihre Hinterlassenschaften schon da sind. In Form eines übelriechenden, schweren, weißen Flecks, meist mit schwarzen Abgrenzungen. "Platsch" hat es dann wieder gemacht. Auf der Motorhaube, auf dem Dach, auf der Windschutzscheibe - oder wo auch immer. Steht das Fahrzeug dann noch ein paar Stunden in der Sonne, macht das auch dem modernsten Lack den Garaus.
Tatsache ist: Der herabgefallene Kot ist dank der stark säurehaltigen Konsistenz des Mageninhalts unserer gefiederten Freunde ein echtes Ärgernis für den Lack unserer Autos. Da das liebe Federvieh auch alle unverdauten Teile wie Körner, Sand oder kleine Kieselsteine mit ausscheidet, geht es nicht nur um die chemische Attacke auf unsere Fahrzeugen, deren Lack regelrecht zerfressen wird. Industrielle Hersteller testen die Widerstandsfähigkeit des Autolacks mit Pankreatin. Diese ätzende Substanz wird aus der Bauchspeicheldrüse von Schweinen gewonnen und simuliert die Wirkung von Vogeldreck.
Ist das Zeug aber nun schon einmal vom Himmel gefallen, sollte man es entfernen, ohne dabei die ganze Sch … noch zu verschlimmern. Das heißt: keinen Lappen nehmen, reiben und wegwischen. Das Ende vom Lied sind bei solcher Vorgehensweise in der Regel tiefe, bleibende Kratzer im Lack.
Jeder Betroffene wird seinen ultimativen und nicht zu toppenden Ratschlag haben, wie man dem "Casus kacksus" nun zu Leibe rücken sollte. Fakt ist: Gewalt ist fehl am Platz. Nicht drücken, nicht reiben, auch kein Küchentuch nehmen. Besser eine Zeitung, Toilettenpapier oder Papiertaschentücher mit Wasser tränken und auf die betroffene Stelle legen. Viel Wasser ist auf jeden Fall angebracht. Dann das Ganze eine Zeitlang einweichen lassen. Das Auto auf keinen Fall in der prallen Sonne stehen lassen. Ein probates Mittel zur Schmutz-Bekämpfung ist übrigens Cola. Nicht der Zucker, sondern die enthaltene Phosphorsäure wirkt gegen tote Fliegen und Vogelkot.
Vor allem die Nutzer von Leasingfahrzeugen sollten die Verschmutzungen nicht in den Lack einziehen lassen. Lackschäden, die durch Vogelkot oder eben eine Armada von Fliegenleichen entstanden sind, führen zu einer Wertminderung des Fahrzeugs. Und für diese haftet der Leasingnehmer bei der Rückgabe. In diesem Fall kann das Lackieren einer Haube oder eines Dachs schnell ein paar Hundert Euro kosten. Und dann stellen Autofahrer mit Recht fest: "So ein Mist!"

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