Köln. Der Entwicklungsaufwand für einen eigenen Dieselmotor sei enorm, erklärt Gerald Killmann, Chef im europäischen Entwicklungszentrum von Toyota. Und da ein Diesel eigentlich nur in Europa angeboten werden kann, weil Asien und Amerika kaum Interesse daran haben, wäre der Aufwand zu hoch gewesen. Daher komme jetzt im Verso ein Diesel von BMW zum Einsatz. Der deutsche Partner sei wie Toyota selbst stark technikorientiert. Außerdem passe der kompakte Vier zylinder perfekt in den Motorraum des Verso.
Mit dem neuen Motor und einigen kleinen Modelländerungen geht der kompakte Van Toyota Verso ins Modelljahr 2014. Bei BMW selbst arbeitet das 1,6-Liter-Aggregat in den verschiedenen Modellvarianten des Mini und ist in zwei Leistungsstufen mit 90 PS/66 kW und 112 PS/82 kW zu haben. Toyota wählt nur die kräftigere Variante als Antrieb. 23 550 Euro kostet das Basismodell des Verso 1.6 D-4D, der das Dieselprogramm der Baureihe seit Mitte März abrundet. D-4D bedeutet Direkteinspritzung 4-Takt-Diesel.
Der Motor wird mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe kombiniert. Eine Automatik steht nicht zur Verfügung. Das Getriebe ist eine Eigenkonstruktion. Das Gehäuse wurde angepasst, die Antriebswellen wurden geändert. Die Anpassung scheint gelungen. Neue Motorlager sorgen für ruhigen, vibrationsarmen Lauf, das Geräuschniveau ist im Vergleich mit dem größeren Diesel 2.2 D-Cat deutlich gesunken. Auch die Kraftentfaltung erfreut. Früh steht verwertbares Drehmoment bereit, das Maximum von 270 Nm liegt zwischen 1750 und 2250 U/min an. Damit fährt sich der Verso agil und angenehm flüssig. Viel Schaltarbeit muss dafür nicht erledigt werden. Dass der Diesel aufgrund des geringeren Hubraums 20 Kilogramm an Gewicht verloren hat und daher weniger schwer auf die angetriebenen Vorderräder drückt, ist dabei kein Fehler. 4,5 Liter Diesel verbraucht der Direkteinspritzer mit serienmäßigem Stopp-Start-System nach Norm - das entspricht einem CO{-2}-Ausstoß von 119 g/km.
Neue Lackfarben und ein neues Design der bis zu 17 Zoll großen Leichtmetallräder sollen den jüngsten Jahrgang optisch kennzeichnen. Innen kann das Toyota-Touch-System jetzt wie ein Smartphone mit Wischbewegungen per Finger bedient werden. Wenn es jedoch mit der aufpreispflichtigen Navigationsfunktion ausgestattet wird, zählt es nicht zu den besonders flinken Helfern an Bord.
Als weitere Diesel werden die Versionen 2.2 D-Cat mit 150 PS/ 110 kW und 177 PS/130 kW angeboten. Zudem gibt es Benziner mit 1,6 und 1,8 Litern Hubraum und 132 PS/97 kW beziehungsweise 147 PS/108 kW Leistung. Der günstigste Verso ist der 1,6-Liter-Benziner (ab 21 200 Euro).