Wolfsburg. Trotz flacherer Scheinwerfer und ein paar schärferer Kanten bleibt der VW Touran auch in seiner zweiten Generation äußerlich ein Biedermann. Dies dürfte dem Marktführer unter den Kompaktvans weiterhin ebenso wenig schaden wie die Tatsache, dass er wieder ein Stück gewachsen ist - in der Länge um 13 Zentimeter auf 4,53 Meter und in der Breite um gut vier Zentimeter auf 1,83 Meter.
Offensichtlich ist in diesem Fahrzeugsegment jeder Liter Gepäckraumvolumen ein Verkaufsargument. Hier punktet der taufrische Touran, denn sowohl für Ladegut als auch für Passagiere gibt es mehr Platz als beim soeben auslaufenden Vorgänger. Auf allen Plätzen des Fünfsitzers sind reichlich Kopf-, Bein- und Schulterfreiheit vorhanden. In der zweiten Reihe lässt sich das Gestühl einzeln längs um satte 20 Zentimeter verschieben oder ganz umklappen, und das funktioniert wirklich kinderleicht. Sind die Sitze mittels Schlaufe versenkt, entsteht ein komplett ebener Ladeboden. Wem diese Länge noch nicht reicht, der kann die Beifahrersitzlehne nach vorne kippen - dann lassen sich 2,70 Meter lange Gegenstände in den Raumkreuzer schieben. Mit einem Gepäckraum von 743 Litern hinter der zweiten Reihe und bis zu knapp zwei Kubikmetern bei umgeklappter Rückbank hat der Touran Vorzeigecharakter unter den geräumigen Kompaktvans. Wer für eine dritte Reihe zwei zusätzliche Einzelsitze ordert (770 Euro) und sie nützt, büßt viel Laderaum ein. Nur zwei Köfferchen oder 137 Liter haben dann noch Platz. Auf Kurzstrecken sind Erwachsene in Reihe drei aber zumutbar untergebracht.
Topmotorisierungen folgen 2016

Das Fahrwerk ist nach der allgemeingültigen VW-Philosophie abgestimmt. Die Ingenieure haben extreme Härte, aber auch sänftenartigen Komfort ver mieden. Zur Markteinführung im September stehen vier Motoren zur Auswahl. Die zwei Benziner sind ein 1,2-Liter-TSI mit 110 PS/ 81 kW und ein 1,4-Liter-TSI mit 150 PS/110 kW. Dazu gibt es zwei Diesel: ein 1,6-Liter-TDI (110 PS/ 81 kW) und ein 2,0-Liter-TDI mit 150 PS/110 kW. Ein halbes Jahr später folgen ein 180 PS/132 kW leistender Turbobenziner und ein 190 PS/140 kW starker Diesel. Bis auf den Basisbenziner sind alle Motorisierungen mit einem Doppelkupplungsgetriebe kombinierbar. Vorläufig sind weder ein Erdgasmotor noch Allrad antrieb verfügbar.
Wer sich für den Einstiegs benziner in der Grundausstattung Trendline (23 350 Euro) entscheidet, der hat bereits eine aktive Motorhaube, Start-Stopp-System mit Bremsenergie-Rück gewinnung, Multikollisionsbremse, aktiven Insassenschutz, Radio und Gepäckraumabdeckung an Bord. Es sind zwei weitere Ausstattungen lieferbar: Comfortline und Highline. Auf Wunsch gibt es WLan. Apple- und Android-Smartphones sind auf dem berührungsempfindlichen Fahrzeugbildschirm steuerbar.